Unter 500 Euro oder fast 1000 Euro – so weit reicht laut einer Untersuchung von LeasePlan die Spanne, wenn es um die Kosten des Autofahrens in Europa geht. Das niederländische Autoleasing- und Fuhrparkmanagement-Unternehmen hat für den „Car Cost Index 2020“ 18 europäische Länder unter die Lupe genommen. Dabei wurde den Angaben zufolge geschaut, welche Gesamtbetriebskosten bei Benzinern, Dieselfahrzeugen und Elektroautos aus der Klein- und Mittelklasse entstehen.
Hohe Betriebskosten für Autos
Zur Berechnung des Unterhalts wurden laut LeasePlan diese Kosten berücksichtigt:
- Kraftstoff beziehungsweise Strom
- Kfz-Steuer
- Versicherungen
- Instandhaltung (Reparatur, Wartung, Reifen)
- Wertverlust
- Zinsen
Es wurde den Angaben zufolge ein Durchschnittswert der ersten vier Jahre ermittelt und eine Fahrleistung von 30.000 Kilometern pro Jahr zugrunde gelegt. LeasePlan hat direkte Eurokosten verglichen. Dies ist angesichts von Unterschieden bei Durchschnittseinkommen und Kaufkraft nur bedingt aussagekräftig.
In diesen europäischen Ländern ist Autofahren laut der Untersuchung am teuersten:
#10 Österreich
Für Kleinwagen und Autos der Kompaktklasse sind 2020 in Österreich laut LeasePlan monatliche Betriebskosten von durchschnittlich 682 Euro angefallen. Das bedeutete unter den 18 untersuchten europäischen Ländern Platz zehn. Elektroautos waren am teuersten (718 Euro), Diesel am günstigsten (672 Euro).
#9 Dänemark
Dänemark landete knapp vor Österreich auf Platz neun der teuersten Länder für Autofahrer. Die Analyse errechnete durchschnittliche Betriebskosten von 683 Euro. LeasePlan hat die Ausgaben auch in Relation zum Bruttoinlandsprodukt gesetzt. Hier kam Dänemark neben Schweden auf die vergleichsweise niedrigsten Betriebskosten.
#8 Belgien
Belgische Autohalter haben 2020 laut dem Ranking im Schnitt 706 Euro für den Betrieb ihres Pkw gezahlt. Für Benziner waren es 686 Euro, für Diesel 709 Euro und für Elektroautos 797 Euro.
#7 Deutschland
In Deutschland sind E-Autos im Vergleich kaum teurer. Für sie wurden laut LeasePlan 730 Euro Betriebskosten fällig. Das waren 10 Euro mehr als für Diesel und 26 Euro mehr als bei Benzinern. Gemessen an den Kosten für E-Autos rutschte Deutschland im Ranking der teuersten europäischen Länder auf Platz neun ab.
#6 Großbritannien
Die jährlichen Betriebskosten im Vereinigten Königreich haben sich der Untersuchung zufolge 2020 auf durchschnittlich 730 Euro summiert (Benziner: 727 Euro, Diesel: 731 Euro, E-Autos: 744 Euro). Das bedeutete unter den untersuchten Ländern Platz sechs.
#5 Finnland
Finnland kam mit 739 Euro auf Platz fünf. Hier fielen die Mehrkosten für Elektroautos besonders hoch aus. Sie lagen laut LeasePlan 177 Euro über Benzinern (944 statt 767 Euro). Allerdings beziehen sich diese aufgeschlüsselten Zahlen im Falle Finnlands nur auf die Kompaktklasse, nicht auf Kleinwagen.
#4 Niederlande
In den meisten der untersuchten Länder waren Dieselautos im Betrieb lediglich etwas teurer als Benziner. In Griechenland waren sie sogar die billigste Antriebsform bei Pkw. Anders sah das Bild in den Niederlanden aus. Hier führten Dieselautos mit 806 Euro die Preisliste an, gefolgt von E-Autos (721 Euro) und Benzinern (711 Euro).
#3 Italien
Die hohen Betriebskosten für Autos schlagen in Italien besonders zu Buche. Sie fallen hier im Verhältnis zum BIP neben Portugal am höchsten aus. Bei den Benzinern war sogar nur ein Land teurer als Italien. Während diese Antriebsform in den meisten Staaten am billigsten war, führte sie in Italien mit 807 Euro die Rangliste an. Diesel kosteten im Schnitt pro Jahr 763 Euro, E-Autos waren mit 742 Euro am günstigsten.
#2 Norwegen
Mit Blick auf die Betriebskosten kann sich auch in Norwegen der Wechsel zur Elektromobilität rechnen. E-Autos waren dort laut LeasePlan mit 750 Euro pro Jahr mit Abstand am günstigsten. Benziner kamen auf 851 Euro, Diesel auf 913 Euro. Der Durchschnittswert von 852 Euro bedeutete Platz zwei in Europa.
#1 Schweiz
Autofahren ist in der Schweiz mit Abstand am teuersten. Die Analyse errechnete für 2020 einen jährlichen Durchschnittswert von 942 Euro, 90 Euro mehr als bei Norwegen auf Platz zwei. Die Betriebskosten für ein Auto fielen damit rund 50 Prozent höher aus als in Österreich und Dänemark. Am teuersten waren Benziner (960 Euro), gefolgt von E-Autos (949 Euro) und Diesel (925 Euro). Die niedrigsten Betriebskosten unter den 18 untersuchten Ländern konnte Ungarn mit 491 Euro vorweisen. (Hinweis: LeasePlan hatte ursprünglich andere Zahlen gemeldet und sich in einer späteren Fassung des Berichts korrigiert. Diese Rangliste basiert auf dem aktuellen Stand.)