10,5 Mrd. Dollar – mit dieser Summe wettet der US-Hedgefonds Bridgewater von Milliardär Ray Dalio gegen große europäische Unternehmen an der Börse. Im Vergleich zur vergangenen Woche hat Dalio damit seinen Einsatz fast verdoppelt – zunächst hatte Dalio 5,7 Mrd. Dollar in Short-Positionen gegen 18 Firmen investiert.
Auf fallende Aktienkurse setzt Bridgewater inzwischen bei fast 30 europäischen Konzernen, darunter der niederländische Chipausrüster ASML, die französische Ölgesellschaft Total, der Pharmariese Sanofi und Deutschlands wichtigster Softwarekonzern SAP. Die Unternehmen sind allesamt Teil des Euro Stoxx 50.
Hintergrund von Dalios Wette dürfte das schwächelnde Wachstum in Europa sein, das von stark anziehenden Verbraucherpreisen und einem möglichen Crash der Energiemärkte aufgrund von stark ansteigenden Gaspreisen beeinflusst ist.
Möglicherweise nur Teil einer größeren Strategie
Ob die Bridgewater-Wette nur auf Profit abzielt oder Teil einer größeren Hedging-Strategie ist, ist unklar. Ein Sprecher der Anlagegesellschaft, die rund 150 Mrd. Dollar verwaltet, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Co-Investmentchef Greg Jensen hatte vergangene Woche im Interview mit Bloomberg TV erklärt, er halten den bisherigen Abverkauf bei Aktien für eher gering im Vergleich zu der Rally, die die Börsen in den letzten zehn Jahren erlebt hätten. Sowohl in Europa als auch in den USA seien noch starke Marktbewegungen möglich. Zu den Wetten gegen europäische Firmen wollte er sich nicht äußern.
2020 hatte Bridgewater schon einmal 14 Mrd. Dollar auf Wetten gegen europäische Unternehmen gesetzt, 2018 waren es 18 Mrd. Dollar. Die Leerverkäufe könnten insgesamt sogar noch umfangreicher gewesen sein, da Hedgefonds nur ihre größten Short-Positionen offenlegen müssen.
Gegen diese Dax-Konzerne wettet der Hedgefonds Bridgewater
© 2022 Bloomberg L.P.