Das Coronavirus bringt die Weltwirtschaft aus dem Gleichgewicht . Die Börsen gehen auf Talfahrt, Messen werden abgesagt. Außerdem wird erschreckend deutlich, wie abhängig der Westen in vielen entscheidenden Bereichen mittlerweile vom Produktionsstandort China ist, etwa bei der Herstellung von Medikamenten. Nicht nur Warenströme, auch der internationale Passagierverkehr gerät durch die neuartige Lungenkrankheit in Stocken, sei es aus Furcht vor Ansteckung oder weil Airlines Flugverbindungen eingestellt haben.
Coronavirus-Schwerpunkte
Weltweit gab es mit Stand 5. März 2020 weltweit 95.270 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Erreger COVID 19, wie das Robert Koch Institut (RKI) mitteilte . Mehr als 92.000 Fälle entfallen demnach auf vier Länder. Das Virus wurde laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang in 79 Ländern nachgewiesen. Es habe 3043 Tote gegeben.
Das RKI und die WHO informieren täglich über neue Infektionen. Die Zahlen stimmen nicht immer überein. Dieses Ranking orientiert sich an den Daten des RKI.
In diesen Ländern ist das Coronavirus am stärksten verbreitet:
Coronavirus: Länder mit den meisten Fällen
Deutschland hat bislang die dritthöchste Zahl von Coronavirus-Infektionen in Europa. Bislang wurden 349 SARS-CoV-2-Fälle bestätigt (Stand. 5. März), wie das RKI mitteilte. Schwerpunkt war Nordrhein-Westfalen mit 175 Erkrankten. Baden-Württemberg folgt mit 65 Fällen. Bayern kam auf 51 bestätigte Fälle, Hessen auf 14. Die Bundesregierung hat wegen der Epidemie einen Krisenstab eingerichtet (Foto).
Japan liegt gemessen an der Fallzahlen weltweit auf Platz fünf. Das RKI kam in seiner Statistik auf 331 Erkrankte, die WHO zählte 317 Infektionen sowie sechs Tote. Hinzu kamen 705 (RKI) beziehungsweise 706 (WHO) Fälle auf dem Kreuzfahrtschiff MS Diamond Princess. Im Hafen von Yokohama hatten Tausende Passagiere und Besatzungsmitglieder wochenlang unter Quarantäne gestanden.
Kein europäisches Land ist ansatzweise so stark vom Coronavirus betroffen wie Italien. Das RKI sprach am 5. März von 3089 Fällen. Laut WHO sind 107 Menschen an der Krankheit gestorben. Gleich drei Risikogebiete wurden ausgemacht: die Region Emilia-Romagna, die Region Lombardei und die Ortschaft Vo in der Provinz Padua.
Südkorea hat weltweit die zweithöchste Zahl an Infektionen mit dem Coronavirus. RKI und WHO zählten zuletzt 5766 Fälle und 35 Tote. Als Risikogebiet gilt die Provinz Gyeongsangbuk-do (Nord-Gyeongsang) im Osten des Landes. Dort liegt die Millionenstadt Daegu. In Korea werden Großveranstaltungen abgesagt. Die Angst vor dem Erreger führt auch in koreanischen Vertretungen weltweit für Absagen. So hat etwa das Kulturzentrum am Potsdamer Platz in Berlin in den nächsten Wochen seine Koreanischkurse gestrichen.
In China waren die ersten Fälle der neuartigen Lungenerkrankung aufgetreten. Der überwiegende Teil aller Infektionen weltweit entfallen bislang auf die Volksrepublik samt Hongkong, Taiwan und Macau. Das RKI meldete am 5. März 80.409 Fälle (WHO: 80.565). 3015 Todesfälle soll es gegeben haben. Offizielle Risikogebiete sind die Provinz Hubei mit der besonders betroffenen Metropole Wuhan sowie die Städte Wenzhou, Hangzhou, Ningbo und Taizhou in der Provinz Zhejiang.