Das sind die führenden Autoproduktions-Nationen
Der Automarkt hat sich im vergangenen Vierteljahrhundert massiv verändert. Das zeigt sich bereits an der Nummer zehn im Ranking der internationalen Vereinigung der Automobilhersteller OICA. Dort rangierte 2022 Indonesien mit 1,21 Millionen Pkw. Im Jahr 2000 hatte es noch mit etwa einer Viertelmillion Pkw auf Platz 24 gelegen. Und Indonesien schaltet gerade den Turbo. Die Gesamtzahl aller 2022 produzierte Autos, inklusive Nutzfahrzeuge, lag den Angaben zufolge mit knapp 1,5 Millionen rund 31 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres.
Tschechien gehört unter den größten Autoherstellern der Welt ebenfalls zu den Überfliegern. Zur Jahrtausendwende lag das osteuropäische Land mit rund 428.000 Pkw auf Platz 17. Nun reklamierte es laut dem Herstellerverband mit 1,22 Millionen Pkw Platz neun für sich und verzeichnete ein Plus von rund zehn Prozent. Das entfiel nahezu komplett auf den Pkw-Markt, denn die Statistik wies lediglich 6669 Nutzfahrzeuge für Tschechien aus.
In allen Ländern der Top 10 stach der Pkw-Markt das Segment der Nutzfahrzeuge aus – mit einer großen Ausnahme. Die USA belegten im Pkw-Ranking den achten Platz mit 1,79 Millionen Wagen. Die Vereinigten Staaten kamen zugleich aber auch auf 8,3 Millionen Nutzfahrzeuge (unter anderem Lkw und Busse). Ginge es nach der Gesamtzahl der produzierten Fahrzeuge, würden die USA auf Platz zwei liegen. Sie verzeichneten wie Tschechien gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von zehn Prozent.
Im Jahr 2000 kamen fünf der weltweit zehn größten Autohersteller aus Europa. 2022 war der Kontinent nur noch mit drei Nationen in der Spitzengruppe vertreten. Spanien konnte sich den Angaben zufolge mit 1,79 Millionen Pkw knapp vor den USA den siebten Platz sichern. Die Gesamtbilanz belief sich demnach auf 2,2 Millionen Fahrzeuge (plus 6,0 Prozent). Damit lag Spanien in etwa auf dem Niveau aus dem Jahr 2000 (2,4 Millionen Pkw, Platz sechs).
Brasilien eröffnete 2000 die Top 10 der größten Autonationen der Welt. 2022 kam es mit 1,8 Millionen Pkw im internationalen Vergleich bereits auf Platz sechs. Das Wachstum von 5,0 Prozent war jedoch auf dem dynamischen Automarkt der drittschlechteste Wert der Top 10.
Die Rangliste macht zur Mitte einen Sprung nach oben. In Südkorea wurden laut OICA 2022 rund 3,4 Millionen Pkw gebaut. Das bedeutete Platz fünf. Dieselbe Platzierung hatte Korea bereits 2000 erreicht, damals mit 2,6 Millionen Pkw. Der gesamte Automobilmarkt des Landes kam den Angaben zufolge zuletzt auf ein Plus von neun Prozent.
Deutschland war zur Jahrtausendwende die Nummer drei auf dem Weltmarkt. Hinter dem aktuellen vierten Platz versteckt sich ein starker Produktionsrückgang – auch, weil deutsche Hersteller zunehmend im Ausland produzieren. Die Zahl der Pkw sank laut der Statistik von 5,1 auf 3,5 Millionen. OICA attestierte der gesamten Branche ein Plus von 11,0 Prozent.
Indien rangierte im Jahr 2000 mit rund 518.000 produzierten Pkw weltweit auf Platz 15. Kurz bevor es China im Sommer 2023 als das bevölkerungsreichste Land der Erde ablöste, stieg Indien 2022 zur globalen Nummer drei auf (4,4 Millionen Pkw). Das wurde ermöglicht durch einen Anstieg der gesamten Autoproduktion um 24,0 Prozent auf 5,5 Millionen Fahrzeuge, wie die Herstellervereinigung mitteilte. Die Zahlen lagen in Wahrheit sogar höher. In der Bilanz fehlten die Produktionszahlen für Audi, BMW, Mercedes-Benz und Jaguar Land Rover. Daimler hatte 2009 in Pune ein Werk errichtet.
Stillstand bedroht in Japan auch die Autoindustrie. Japan war in den Top 10 das einzige Land, das seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr nicht steigern konnte. 2000 war Japan mit 8,4 Millionen Pkw noch weltweit die unangefochtene Nummer eins gewesen. 2022 reichten 6,6 Millionen Pkw nur noch für Platz zwei. Setzt sich der Trend fort, könnte Indien Japan spätestens 2024 überholen.
Heute kaum vorstellbar, aber zur Jahrtausendwende kam China unter den größten Pkw-Herstellern weltweit gerade einmal auf Platz 14. Damals produzierte die Volksrepublik laut OICA lediglich 605.000 Pkw. Daraus wurden 2022 rund 23,8 Millionen Pkw, fast viermal mehr als beim Zweitplatzierten Japan. Allerdings schwächt sich das chinesische Wachstum ab. Die Gesamtbilanz von 27,0 Millionen Fahrzeugen lag den Angaben zufolge nur noch 3,0 Prozent über dem Vorjahr.