Manchmal tragen kleinste Details dazu bei, dass ich in ein Hotel zurückkehre. Ein solches bleibt mir von einem warmen, sonnenverwöhnten Tag auf der Terrasse des Luxushotels Royal Palm Beachcomber Luxury auf Mauritius im Gedächtnis. Zum bestellten Glas Wein bekomme ich zusätzlich nämlich frische Oliven, einen Kaffee und handconchierte Schokolade serviert. Da wird mein Blick auf den Indischen Ozean, der sich von fast jedem Ort des Resorts bietet, gleich noch etwas verklärter. Keine Frage, in dieses Haus werde ich zurückkehren.
Das liegt natürlich nicht allein an den köstlichen Extrasnacks. Schließlich präsentiert sich das Luxushotel, das in der Nähe des Ortes Grand Baie an der Nordwestküste von Mauritius liegt, insgesamt als eine tropische Oase, die höchsten Ansprüchen genügt. Leuchtend weißer Sandstrand, der Schatten wunderschöner alter Palmen, Blicke über glitzerndes Wasser bis zum Horizont. Kein Wunder, dass die Beachcomber Hotels & Resorts, seit Jahrzehnten führend im mauritischen Luxustourismus, sich 2016 den Slogan „The Art of Beautiful“ ausgesucht haben.
Kaum Gäste, viele Mitarbeiter
Dass sich diese kunstvolle Schönheit auch wie geplant entfaltet, dafür sind die Mitarbeiter verantwortlich, die Künstler in dieser Unternehmensphilosophie. Ihnen allein obliegt es, den Aufenthalt der Gäste durch spezielle Servicerituale unvergesslich zu machen. Als Ausdruck dieser Wertschätzung werden 30 große, sehr hochwertig produzierte Schwarz-Weiß-Fotografien des Royal-Palm-Teams öffentlich ausgestellt, auf denen ihre Tätigkeiten gezeigt werden. Eine nette Idee, um die „ladies and gentlemen serving ladies and gentlemen“ miteinander zu verbinden, um hier mal die Worte des legendären Ritz-Carlton-Gründers Horst H. Schulze zu zitieren.
Nur wenige Minuten, nachdem ich mein wie frisch renoviert wirkendes Zimmer bezogen habe, begrüßt mich die Direktorin Isabelle Bouvier. Die gebürtige Französin übernahm 2021 als erste Frau die Position des General Managers im Royal Palm – eine Premiere für die Luxushotellerie der Insel. Auch das Housekeeping stellt sich persönlich vor, und ich beantworte Fragen zu meiner Präferenz für die Zimmerreinigung oder beim Turndown-Service – also den Vorkehrungen zur Nachtruhe wie Verdunkelung und Bettenaufschütteln. Am weitläufigen privaten Strand mit reservierten Liegen sehe ich kaum Gäste, aber zahlreiche fürsorgliche Mitarbeiter.
Diese Perfektion gilt auch für das kulinarische Angebot. Würde der „Guide Michelin“ auf Mauritius erscheinen, so hätte wohl jedes der drei Hotelrestaurants wenigstens einen Stern verdient. Im „La Goélette“ beispielsweise, das auf einer mehrstufigen Terrasse thront, bereiten William Girard und sein Team neben gegrilltem Fisch und Krustentieren aus der Lagune auch Wagyu Beef, Iberico-Schwein und halbrohen Gelbflossen-Thunfisch mit Cajun-Gewürzen zu. Der Blick aufs türkisblaue Wasser ist gratis. Tipp: Lassen Sie sich den interessant gestalteten Weinkeller mit einer Reihe ganz ausgezeichneter Tropfen zeigen.
Dunkle Wolken über dem Paradies
Seit der Gründung 1952 ist das Portfolio der Beachcomber-Gruppe auf heute zehn Hotels gewachsen, davon acht auf Mauritius und je eines auf den Seychellen sowie in Marokko. Das bereits 1985 eröffnete Royal Palm ist dabei das Flaggschiff der Gruppe und trat als erstes Haus aus der Region Indischer Ozean den Leading Hotels of the World bei. Mit seinem großen Spa, vier Gyms für verschiedenste Work-outs und vielen weiteren Angeboten umfasst es erstaunlicherweise nur 69 Suiten.
Doch es gibt auch dunkle Wolken im Paradies. Kleine Inselstaaten wie Mauritius sind weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffen. Der Anstieg des Meeresspiegels lässt die Strände erodieren, was dem Tourismus, immerhin ein Fünftel des Bruttoinlandprodukts, in den nächsten Jahrzehnten sukzessive die Grundlage entziehen wird. Wenn es nicht gelingt gegenzusteuern, was die Beachcomber Hotels & Resorts versuchen. 2023 erhielt das Unternehmen für seine Nachhaltigkeitsinitiativen die Gold-Auszeichnung von Earthcheck, einem renommierten Zertifizierer in diesem Bereich. Zudem hat die Beachcomber-Gruppe 52 Versprechen formuliert, die über das Umweltengagement hinausgehen. Schon 1999 gründete man die „Stiftung für Hoffnung und Entwicklung“, die über Projekte im weitesten Sinne sozial schwächer gestellte Mauritier unterstützt.
Mein Eindruck: Hier wurde erkannt, welche Verantwortung ein erfolgreiches Unternehmen gerade in einem gefährdeten Ökosystem übernehmen sollte. Noch ein Pluspunkt für das Royal Palm Beachcomber Luxury. Ich komme wieder. Auch für Oliven und Schoko zum Wein.