Restaurants stecken in einer schweren Krise: höhere Kosten, kaum Personal. Doch für manche bedeutet das nicht das Ende – sondern einen Neuanfang
„Ich habe richtig Tacheles mit ihnen geschwätzt“, sagt Horst Hertel-Becker energisch. Der Wirt verschränkt die Arme vor der breiten Brust, die Augen funkeln. Schlimmste Horrorgeschichten, sagt er, habe er seinen Töchtern damals erzählt: von den brutalen Stunden, dem Stress, dem Kampf um Lehrlinge. Von Katastrophen wie Wasserausfällen, just wenn der Laden brummt. Es half nichts. Die Kinder beschlossen trotzdem, den Gasthof der Familie weiterführen: das Hotel-Restaurant Dammühle bei Marburg. „Die zwei Mädels in der Gastronomie“, seufzt Hertel-Becker, „sie wollten das unbedingt. Ich habe es nicht verstanden.“ Pause. „Na ja“, räumt er ein. „Es hat mich schon auch gefreut. Aber es hat mich eben auch geärgert!“