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Geldanlage Fastfood-Aktien: Wo sich der Einstieg trotz Gastro-Flaute lohnen kann

McDonald‘s in Miami
McDonald‘s-Restaurant in Miami
© imagebroker / IMAGO
Wie viele in der Gastronomiebranche spüren auch Fastfood-Ketten noch die Auswirkungen der hohen Inflation. Einige Titel eignen sich trotzdem fürs Depot

Lockdowns und Preissteigerungen haben die Gastronomiebranche in den vergangenen Jahren schwer getroffen. In Deutschland wurde dazu zu Jahresbeginn die Mehrwertsteuer wieder von 7 auf 19 Prozent angehoben. Viele Gäste bleiben nun weg. Eine Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus bewies kürzlich: Mehr als die Hälfte der Befragten geht aufgrund der Preissteigerungen weniger essen. 

In den USA zeigt sich ein ähnliches Bild: Restaurantbesuche kosten mehr, als Folge essen die Menschen seltener auswärts. Das trifft selbst Fastfood-Restaurants, die nun nach Lösungen suchen. So hat die Burger-Kette McDonald's als Reaktion auf die ausbleibende Kundschaft zusätzliche Sparmenüs eingeführt, die Pizza-Kette Domino’s setzt auf Treueprogramme. Beide Unternehmen haben außerdem angekündigt in den kommenden Jahren massiv zu expandieren. 

Trotz allgemeiner Flaute in der Gastronomiebranche, könnte sich ein Investment an der Börse lohnen.

McDonald‘s-Aktie nach volatilen Zeiten im Aufwind

McDonald‘s hat vor, bis 2027 weltweit rund 10.000 neue Filialen zu eröffnen, allein 500 davon in Deutschland. Insgesamt will der Fastfood-Gigant 3 Mrd. Euro in die neuen Standorte und in die Modernisierung alter Restaurants investieren. 

Die bisherigen Geschäftszahlen aus diesem Jahr waren jedoch zunächst ernüchternd. Zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren verzeichnete McDonald‘s im zweiten Quartal 2024 einen Umsatzrückgang von 1 Prozent. Das klingt nach einem geringen Unterschied und immerhin erwirtschaftete McDonald‘s immer noch Erlöse von satten 6,49 Mrd. US-Dollar. Allerdings hat der Konzern mit dem Umsatzminus die Erwartungen der Analysten verfehlt, die ein leichtes Wachstum erwartet hatten. 

Wie McDonald‘s angibt, liefen die Geschäfte in China und Frankreich schlechter als erwartet, zudem habe der Krieg im Nahen Osten die Umsätze in der Region gedämpft. Zugewinne in Japan und Lateinamerika hätten das nicht wettmachen können. 

Das bisher mittelmäßige Geschäftsjahr hat sich auch an der Börse bemerkbar gemacht: Zeitweise fiel der Aktienkurs im ersten Halbjahr im zweistelligen Bereich, erst seit Juli steigt er wieder kontinuierlich an. Grund dafür ist, dass McDonald‘s Ende Juni in den USA das Fünf-Dollar-Menü eingeführt hat. Damit will die Fastfood-Kette auch wieder Kunden in seine Restaurants locken, die sich die teureren Menüs durch die Inflation nicht mehr leisten konnten. 

Auch wenn die vergangenen Monate volatil waren, liegt die McDonald‘s-Aktie auf Ein-Jahres-Sicht mit 15 Prozent im Plus. Das Gros der Analysten empfiehlt den Titel aufzustocken. Aktuell notiert er bei knapp über 300 US-Dollar. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2025 liegt Schätzungen zufolge bei 23,8. 

Domino‘s Pizza muss an Expansionsplänen dranbleiben

Auch die US-amerikanische Pizza-Kette Domino’s Pizza hat im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlt. Zwar verzeichnete das Unternehmen einen überraschend starken Gewinn. Es teilte allerdings mit, dass es sein Ziel für internationale Filialeröffnungen im laufenden Jahr nicht erreichen würde – ursprünglich eine Art Schlüsselkomponente der langfristigen Strategie des Unternehmens. In der Folge brach der Aktienkurs im Juli um knapp 17 Prozent ein. 

Analysten der Schweizer Bank UBS sind dennoch der Meinung, dass das Pizza-Unternehmen gut aufgestellt ist, um 2025 wachsende Umsätze zu erwirtschaften. Die Einführung von Treueprogrammen und die Zusammenarbeit mit dem Lieferunternehmen Uber Eats könnten das Geschäft demnach antreiben. 

Dazu kommen die Expansionspläne. Im zweiten Quartal eröffnete Domino’s Pizza immerhin 175 neue Filialen und konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent steigern. Sowohl in den USA als auch weltweit plant der Konzern von 2024 bis 2028 jährlich mehrere hundert neue Filialen zu eröffnen. Bis 2028 will Domino‘s so seinen Umsatz um 7 Prozent und den Gewinn sogar um 8 Prozent pro Jahr steigern. 

Seit September geht es auch an der Börse wieder bergauf. Aktuell notiert die Aktie bei um die 420 US-Dollar. Auf Ein-Jahres-Sicht liegt die Aktie aktuell rund 8 Prozent im Plus. Das Gros der auf der Plattform Marketscreener vertretenen Analysten rät zum Kauf. Mit einem KGV von schätzungsweise 23,7 für das Jahr 2025 ist die Aktie im Branchenvergleich moderat bewertet.  

Chipotle spricht höhere Einkommensgruppen an

Doch nicht nur Burger und Pizza sind in den USA beliebt, längst hat auch die mexikanische Küche den Fastfood-Markt erobert. Hier sollten Anleger einen Blick auf die Aktie von Chipotle Mexican Grill werfen. Der Umsatz des Unternehmens ist im zweiten Quartal 2024 um stolze 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Laut US-amerikanischen Medienberichten ist die Burrito-Kette anders als beispielsweise McDonald’s weniger von der ausbleibenden Kundschaft betroffen. Denn während McDonald’s vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen anspricht, die auf höhere Preise sensibel reagieren, hat Chipotle einen Kundenstamm mit tendenziell höheren Einkommen. 

Im Juni hat Chipotle einen Aktiensplit mit dem Verhältnis 50:1 vollzogen, woraufhin der Aktienkurs im Juli erst einmal um 13 Prozent einbrach. Trotzdem verzeichnet der Titel im laufenden Jahr insgesamt noch ein Plus von knapp 24 Prozent. Auf Ein-Jahres-Sicht liegt das Papier sogar rund 50 Prozent im Plus. Analysten sprechen eine Kaufempfehlung aus. Aktuell notiert die Aktie bei um die 57 US-Dollar. Mit einem KGV von 44 für 2025 ist das Papier im Branchenvergleich allerdings teuer.  

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