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Rath checkt ein „Althoff Villa Belrose“ in Saint Tropez: In Südfrankreich lockt der Luxus

Das Hotel „Villa Belrose“ liegt am Hang über dem Strand von Saint Tropez und bietet einen herrlichen Ausblick über die Gärten aufs Meer
Das Hotel „Villa Belrose“ liegt am Hang über dem Strand von Saint Tropez und bietet einen herrlichen Ausblick über die Gärten aufs Meer
© Andreas Stenger
Von Matisse bis Brigitte Bardot – die Küstenstadt Saint Tropez hat viele Berühmtheiten in ihren Bann gezogen. Mit üppigem Grün, glitzernden Wellen und legendären Luxusherbergen. Auch unser Kolumnist ist verzaubert, und zwar von einem Hotel der Althoff Collection
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.

Der Weg ist manchmal wirklich das Ziel, denke ich auf der Fahrt mit dem Mietwagen vom Flughafen Nizza zu meinem Hotel in Saint Tropez. Eine gute Stunde bin ich bereits unterwegs, doch von mir aus könnte es auf dieser malerischen Strecke ruhig noch länger weitergehen. Entlang der Küste führt sie über Antibes nach Cannes, hinauf in die Berge und über Fréjus wieder hinunter nach Saint Tropez. Entdeckt und bekannt gemacht wurde die Côte d’Azur zum Ende des 19. Jahrhunderts von Malern wie Matisse, Signac und Bonnard. Das besondere Licht, das allem eine ganz eigene, warme Farbe verleiht, zog sie mit ihren Staffeleien magisch an. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte Saint Tropez zu einem Urlaubsort für die High Society, geprägt von Jetset-Legenden wie Gunter Sachs und Brigitte Bardot. Bis heute flanieren und feiern hier Prominente, (Geld-)Adel und natürlich auch ganz normale Touristen. Wie ich. Die schönsten und teuersten Yachten der Welt liegen im Hafen des ehemaligen Fischerdorfes vor Anker und die besten wie kostspieligsten Hotels der französischen Riviera verwöhnen ihre Gäste.

Die üppig grüne Vegetation verdankt die Küstenstadt dem vielen Regen, der in den Wintermonaten fällt
Die üppig grüne Vegetation verdankt die Küstenstadt dem vielen Regen, der in den Wintermonaten fällt
© Andreas Stenger

Sakkos trägt hier niemand, Luxusuhren schon

Ich habe mir für meinen Aufenthalt an der „Côte“, wie manche den Namen des Küstenabschnittes wegen seiner Bekanntheit gern abkürzen, das Hotel „Villa Belrose“ ausgesucht. Das Haus der deutschen Althoff Collection steht am Rand von Saint Tropez auf einem Hügel. Die Straße hinauf führt durch ein Wohngebiet inmitten mediterran-grüner Parks und Gärten. Hinter den hohen Zäunen und Hecken rechts und links hat sich das alte Geld Frankreichs abgeschirmt. Ja, Saint Tropez ist eine reiche Stadt, glücklicherweise aber eine langsam und natürlich gewachsene. Ganz im Gegensatz zu Nizza, das mittlerweile äußerst industriell ist, und auch zu Cannes, das zur Messestadt mutierte sowie Monte-Carlo, wo sich die „nouveaux riches“, die Neureichen, breit gemacht haben. Saint Tropez ist anders, deshalb fühle ich mich hier so wohl. 

Vielleicht auch, weil es dank der regnerischen Wintermonate so unglaublich grün ist. Zwischen November und April geht hier nämlich fast alles in den Standby-Betrieb und von bis zu sieben Millionen Sommergästen bleiben dann bloß noch um die 5000 Einwohner und Angestellte übrig. Also muss das Geschäft in der warmen Jahreszeit gemacht werden, was dank durchschnittlicher Zimmerpreise von weit über 1000 Euro recht gut gelingt. Die Atmosphäre in der Stadt ist trotz solcher Preise angenehm lässig. Ein Sakko trägt hier niemand, dafür sündhaft teure Uhren – und auch das Auto darf ein echtes Investment sein.

Im Vergleich zu Monte-Carlo wohnt in Saint Tropez das alte Geld von Frankreich. Trotzdem ist die Atmosphäre lässig
Im Vergleich zu Monte-Carlo wohnt in Saint Tropez das alte Geld von Frankreich. Trotzdem ist die Atmosphäre lässig
© Andreas Stenger

Eine Erfolgsstory „made in Germany“

Der Chef der „Villa Belrose“ heißt Robert van Straaten und ist gebürtiger Holländer. Seit 30 Jahren arbeitet er für die Althoff-Hotels, davon 24 Jahre als Direktor in Saint Tropez. Eine seltene Kontinuität in der Chefetage, was sicher daran liegt, dass van Straaten ein passionierter Gastgeber ist und wann immer man ihm begegnet den großen Spaß an seiner Arbeit ausstrahlt. So lässt er sich selten nehmen, Gäste ganz persönlich zu betreuen. Auch wenn sein Concierge das nicht immer so gern sieht. Van Straaten schnappt sich dann das Auto, kutschiert die Leute in die Stadt hinunter und zeigt ihnen seine Lieblingsplätze in Saint Tropez. Voller Energie ist er ständig bemüht, sich und das Haus zu verbessern.

Dass die „Villa Belrose“ zu einer der feinsten Adresse an der Côte d'Azur aufstieg, ist der Vision von Thomas Althoff, dem Gründer der Hotelgruppe, zu verdanken. Und der bedachten Führung von deren CEO, Frank Marrenbach, der zudem Mitgesellschafter der Althoff Company ist. Er führt das Unternehmen konzentriert und mit großer Aufmerksamkeit für deren Werte. Zunächst hatte man das „Belrose“ nur gemanagt, dann gekauft und schließlich mutig investiert. Mit Erfolg, denn heute geben sich Stars und Sternchen hier die glänzend polierte Klinke in die Hand.

Die Privatvillen sind ideal für Urlaube mit der Familie oder Freunden; dann bewegt sich auch der Preis im Rahmen
Die Privatvillen sind ideal für Urlaube mit der Familie oder Freunden; dann bewegt sich auch der Preis im Rahmen
© Althoff Hotels

In Saint Tropez sind hohe Preise relativ

Angeschlossen an das „Belrose“ ist das Althoff Bellevue Villa Rental, ein Ensemble aus 16 privaten Residenzen. Sie alle bieten einen traumhaften Ausblick aufs Meer, Ruhe und Sicherheit. Dazu einen eigenen Pool, geschmackvolle Interieurs und wertvolle Kunst an den Wänden. Etwa 800 bis 1000 Euro kostet die Nacht pro Schlafzimmer. Das scheint teuer, für Saint Tropez aber – und für eine Privatvilla – ist das nicht besonders happig. Im Haupthaus, der „Villa Belrose“, sind die 40 Zimmer und Suiten in Topzustand und farbenfroh eingerichtet. Sie verfügen über luxuriöse Bäder, großzügige Terrassen und ebenfalls einen herrlichen Blick – in den Garten und von dort über die grünen Hügel bis aufs glitzernde Meer.

Der Berliner Koch Duc Ngo kreiert für das Restaurant der „Villa Belrose“ mehrere Gerichte, die das Menü von Küchenchef Jimmy Coutel ergänzen
Der Berliner Koch Duc Ngo kreiert für das Restaurant der „Villa Belrose“ mehrere Gerichte, die das Menü von Küchenchef Jimmy Coutel ergänzen
© Andreas Stenger

Vor zwei Jahren verpflichtete das Hotelmanagement den renommierten Berliner Koch Duc Ngo als externen Küchenchef und Berater. Eine ungewöhnliche Kooperation, die mich anfangs die Stirn runzeln ließ, doch ich wurde eines Besseren belehrt. Der gebürtige Vietnamese ist ein wahrer Meister der Vorspeisen, ein Virtuose der kleinen Nems (Frühlingsrollen) und er bereitet ein Ceviche zu, wie man es sonst nur in Peru bekommt. Somit ergänzen seine Kreationen perfekt die französische Küche von Küchenchef Jimmy Coutel.

Ein Beachclub – nicht nur für Filmstars

Natürlich begleitet mich Direktor van Straaten an den Strand und zum Club 55, dem wohl berühmtesten Beachclub der Welt. 1954 kauften die Eltern von Patrice de Colmont, dem jetzigen Besitzer, das damals unscheinbare Häuschen am Strandabschnitt Pampelonne. Ein Jahr später drehte Roger Vadim quasi vor ihrer Tür den Filmklassiker „Und immer lockt das Weib“ mit Brigitte Bardot und Curd Jürgens in den Hauptrollen. Weil Monsieur und Madame de Colmont als Ethnologen und Dokumentarfilmer arbeiteten, also ein Stück weit Kollegen des Regisseurs waren, luden sie die Crew regelmäßig abends zum Essen bei sich ein. Der legendäre Club 55 war geboren. Heute ist dieser nur noch tagsüber geöffnet, aber nicht mehr nur für Filmschaffende.

Sie haben die Wahl: entweder auf einen Drink an die Poolbar der „Villa Belrose“ oder runter an den Strand in den Club 55
Sie haben die Wahl: entweder auf einen Drink an die Poolbar der „Villa Belrose“ oder runter an den Strand in den Club 55
© Andreas Stenger

Einen Tag später erlebe ich, dass auch in Saint Tropez das Leben keine endlose Champagnersause ist: Ich möchte auf der Dachterrasse des „Hotel de Paris“, unweit des alten Hafens, einen Kaffee trinken. In der Lobby bemerke ich, dass der Akku meines Handys fast leer ist. Also frage ich den Concierge, der Anstecknadel nach ein Mitglied von Les Clefs d’Or, ob er mir mit einem Ladekabel aushelfen kann. Leihweise. Er zieht beide Brauen hoch, eine Mischung aus Erstaunen und Missbilligung, und teilt mir mit, dass ich ihm mein Telefon zum Aufladen überlassen müsse. Ein Kabel könne er mir nicht aushändigen. Weil, so kommt es bei mir an, er mir nicht vertraut. Eine Serviceverweigerung, die einem Fünf-Sterne-Hotel nicht angemessen ist. Der Gast soll dem Prozess dienen und nicht umgekehrt. Nein, da verzichte ich lieber auf den Kaffee und kehre lieber wieder auf den Hügel zurück, in die „Villa Belrose“.

Tipps für Ihren Aufenthalt

„Club 55“: Einst verbrachten hier Brigitte Bardot und Curd Jürgens sowie die Filmcrew von „Und immer lockt das Weib“ ihre drehfreien Stunden. Der jetzige Inhaber Patrice de Colmont bewirtete schon Hollywoodstars wie Sylvester Stallone und Heidi Klum, heißt aber natürlich auch ganz „normale“ Saint-Tropez-Urlauber willkommen. Solange sie freundlich sind. Wer sich nicht benehmen kann, dem droht ein Club-Verbot.

Joggingstrecke: Der Küstenweg an der Spitze der Halbinsel ist besonders idyllisch für einen kurzen Lauf. Er führt von der Plage des Canoubiers immer am Wasser entlang bis zum Cap des Saint Tropez. Um die Runde nicht allzu lang zu machen, kann man dort quer über die Halbinsel zurück zum Ausgangspunkt joggen.

Raths Reise-Rating

1 Ganz großes Kino

2 Wenn’s nur immer so wäre

3 Meckern auf hohem Niveau

4 So lala, nicht oh, là, là

5 Besser als im Hostel

6 Ausdrückliche Reisewarnung
 

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