Die besten Auswander-Länder
Die einen sind begeistert, die anderen wollen nur weg: Die Republik Korea hat unter Expats einen zwiespältigen Ruf. 2023 lag die asiatische Industrienation im „Expat Insider“-Ranking von Inter Nations unter 53 analysierten Ländern noch auf dem 50. Platz. Im aktuellen Vergleich aber konnte sich Südkorea auf den 23. Platz verbessern und wurde damit von der zum Xing-Netzwerk gehörigen Expats-Organisation zum Aufsteiger 2024 gekürt. Maßgeblich für den Imagegewinn verantwortlich war den Angaben zufolge die bessere finanzielle Lage der befragten Mitglieder, was Lohnniveau und Lebenshaltungskosten angeht. 70 Prozent von ihnen waren laut Inter Nations mit ihrer finanziellen Situation zufrieden. Weltweit konnten das nur 57 Prozent von sich behaupten.
Finnland wurde von Inter Nations hingegen zum Absteiger 2024 gekürt. Das skandinavische Land hatte vergangenes Jahr einen guten 16. Platz belegt. Ein Jahr später aber straften die befragten Ausländer ihre Wahlheimat mit dem vorvorletzten 51. Platz ab. Häme ist jedoch kaum angesagt: Deutschland kam lediglich auf Platz 50. Trotzdem in Finnland war der Stimmungsumschwung der Expats besonders drastisch. Der Anteil der Befragten, die mit ihrem Leben zufrieden waren, fiel binnen eines Jahres von 78 auf 51 Prozent. Bei der Zufriedenheit mit der finanziellen Lage kam Finnland unter den analysierten Ländern auf den letzten Platz. Die Befragten monierten auch Sprachbarrieren und Wohnungsknappheit.
In keinem der 53 Länder waren die Arbeitsbedingungen den Befragten zufolge zuletzt so schlecht wie in der Türkei. Überbordende Bürokratie, fehlende Arbeitsvisa und mangelnde Jobperspektiven gehörten zu den häufigen Kritikpunkten der Inter-Nations-Mitglieder, hieß es bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. 37 Prozent waren außerdem der Ansicht, nicht frei ihre Meinung äußern zu können. Weltweit sagten dies nur 17 Prozent. Die extreme Inflation tat ihr Übriges, um der Türkei Platz 52 zu bescheren. Es ging aber noch schlimmer.
Viele der von Inter Nations befragten Expats sind wegen Freizeit, Wetter und Natur ausgewandert. In Kuwait steht hingegen der Job im Vordergrund. 68 Prozent der Teilnehmer gaben dies als Grund für den Umzug an i Vergleich zu 37 Prozent weltweit. Doch nur sehr wenige der Expats konnten sich mit den Arbeitsbedingungen abfinden. Fehlende Flexibilität und lange Arbeitstage (im Schnitt 48 Arbeitsstunden pro Woche) vermiesten Expats die Laune. Hinzu kamen letzte Plätze für das Eingewöhnen und für die Lebensqualität am Golf. Einer der wenigen Lichtblicke: Platz elf in der Unterkategorie zur Wirtschaftslage des Gastlandes.
Comebacks sind möglich in der Gunst der Expats. Indonesien war 2023 im Ranking von Inter Nations auf den 13. Platz gefallen. Nun gelang mit Platz drei der Sprung zurück aufs Siegertreppchen. Nirgendwo genossen Menschen, die im Ausland leben, eine bessere Work-Life-Balance, hieß es bei der Vorstellung des Rankings. Die freundlichen Einwohner landeten in dieser Unterkategorie auf dem zweiten Platz. Rang drei wurde es auch dank der niedrigen Lebenshaltungskosten im Index der persönlichen Finanzen. Bei der Digitalisierung ist Indonesien mit Platz 49 allerdings im weltweiten Vergleich abgehängt.
Morde und Entführungen schrecken viele Touristen vom Urlaub in Mexiko ab. Doch unter Expats genießt das nordamerikanische Land weiterhin einen exzellenten Ruf. 77 Prozent der Befragten fühlten sich in Mexiko heimisch – weltweit konnten das nur 58 Prozent von sich behaupten. Zwar zog das Land etwas weniger Berufstätige an als alle untersuchten Staaten im Durchschnitt (56 im Vergleich zu 69 Prozent). Doch auch bei den allgemeinen Arbeitsbedingungen konnte Mexiko punkten und sich zudem in der Kategorie binnen eines Jahres vom 23. auf den achten Platz verbessern. Getrübt wurde das Endergebnis insbesondere vom 25. Platz für die Lebensqualität. Lediglich 66 Prozent der befragten Expats fühlten sich in Mexiko sicher. Weltweit sagten das 80 Prozent der Befragten über ihr Gastland.
Panama – ein Traumziel für Expats aus aller Welt? So sehen das jedenfalls die Umfrageteilnehmer bei Inter Nations. Nach dem dritten Platz im Vorjahr schaffte das mittelamerikanische Land den Sprung auf die Spitzenposition im „Expat Insider“-Ranking. Niedrige Kosten, ein entspannter Wohnungsmarkt, exzellente Sicherheitslage, guter öffentlicher Nahverkehr – viele Ausländer, die in Panama leben, kamen aus dem Schwärmen kaum heraus. Zwar waren 32 Prozent bereits im Ruhestand (weltweit: elf Prozent). Doch auch für berufstätige Expats ist Panama kein schlechtes Pflaster, wie Inter Nations unter Verweis auf Platz zwölf in diesem Index betonte. Das lag möglicherweise auch an den Freiheiten, die viele Expats in Panama bei ihren Arbeit- beziehungsweise Auftraggebern genießen. 47 Prozent arbeiteten den Angaben zufolge vollständig aus dem Homeoffice (weltweit: 20 Prozent).