Dies sind laut der Umfrage die besten Länder für Expats weltweit
Die Organisation InterNations untersucht alljährlich die Lage für ihre Mitglieder, die im Ausland arbeiten und leben. Portugal war 2022 im Ranking „Expat Insider“ zur besten Destination in Europa gekürt worden. Nun aber musste es einem anderen EU-Land den Vortritt lassen und stieg noch dazu deutlich vom vierten auf den zehnten Platz ab. Die in Portugal lebenden Expats lobten insbesondere die Lebensqualität (weltweit in dieser Kategorie Platz sieben) sowie die Willkommenskultur (Platz acht). Bei den Jobchancen aber reichte es unter 53 analysierten Ländern lediglich für Rang 49. 36 Prozent der befragten Expats in Portugal waren den Angaben zufolge mit dem dortigen Arbeitsmarkt unzufrieden. Weltweit sagten das nur 26 Prozent der Teilnehmer über ihr Gastland. Befragt wurden laut InterNations 12.065 Mitglieder in 172 Ländern und Territorien.
Auch in repressiven Staaten lässt es sich für viele Expats gut leben – solange man hier nicht Wanderarbeiter dazu zählt. Bahrain hat im Ranking „Expat Insider 2023“ einen Sprung nach oben gemacht. Das Königreich am Persischen Golf , dessen Premierminister der Sohn des Königs ist, verbesserte sich in der Umfrage vom 15. auf den neunten Platz. Dabei half insbesondere der weltweit erste Platz in der Kategorie „Essentials“. So erleichtert die digitale Infrastruktur Behördengänge. 82 Prozent der befragten Expats lobten die einheimische Bevölkerung als generell freundlich (weltweit: 65 Prozent). Hohe Mieten und lange Arbeitszeiten sorgten im Ranking hingegen für Abstriche.
Enorm verbessert haben sich die Philippinen im Ranking der besten Länder für Expats. Sie stiegen vom 21. auf den achten Platz. „Ein erschwingliches Leben mit hoher Zufriedenheit im Beruf“, brachte InterNations das Urteil der dort lebenden Mitglieder auf den Punkt. Die profitierten insbesondere von niedrigen Lebenshaltungskosten (Platz fünf). So waren am Ende drei von vier Befragten mit ihrer finanziellen Lage zufrieden (weltweit: 58 Prozent). Sie fühlten sich willkommen und fanden schnell einheimische Freunde. Bei den Karrierechancen aber landeten die Philippinen nur auf Platz 51. Platz 52 wurde es bei der digitalen Infrastruktur.
Der Start in der neuen Heimat fällt Auswanderern häufig besonders schwer. Costa Rica und seine freundlichen Einwohner machen es Expats hingegen leicht. Das wurde im Ranking mit Platz sieben in der Kategorie „Eingewöhnung im Ausland“ belohnt. Auch mit der Kultur des mittelamerikanischen Landes kamen die Neulingen schnell zurecht (Platz drei). Dafür mussten Expats hier ebenfalls Abstriche bei der Karriere machen (Platz 49). Die prächtige Natur und das meist gute Wetter wurden im Index zur Lebensqualität (Platz 22) unter anderem durch den schlechten Zustand der Straßen (Platz 50) getrübt. Am Ende ergab sich Platz sieben für Costa Rica. Es war im Ranking 2022 nicht vertreten gewesen, vermutlich wegen einer zu geringen Anzahl von Teilnehmern. 50 Expats waren Pflicht, damit ein Land berücksichtigt wurde. 2021 erfüllte Costa Rica diese Voraussetzung und landete sogar auf Platz drei der besten Länder für Expats.
Ein Leben ohne Geldsorgen erwartet Expats laut der aktuellen Umfrage in Thailand. Niedrige Lebenshaltungskosten inklusive billiger Mieten verhalfen zu Platz vier im Index zu den persönlichen Finanzen. Auch mit der Freizeitgestaltung waren die Expats sehr zufrieden. Aber der Bereich „Umwelt & Klima“ trübte das Bild mit Platz 48. So kritisierten viele Befragte eine schlechte Luftqualität und sorgten sich zudem um die politische Stabilität. Thailand verbesserte sich vom achten auf den sechsten Platz.
Der Konflikt um Taiwan droht jederzeit zu eskalieren. 98 Prozent der dortigen Expats fühlten sich zuletzt laut der Analyse aber in ihrem Gastland sicher (weltweit: 83 Prozent). Ein Umzug in den Inselstaat brachte zudem häufig einen Karriereschub. Expats lobten sichere Arbeitsplätze (Platz zwei) und eine faire Bezahlung (Platz neun). Nirgends waren Expats insgesamt mit ihrem Beruf so zufrieden. 63 Prozent hatten an den Lebenshaltungskosten nichts auzusetzen. Das sagten weltweit lediglich 44 Prozent der Teilnehmer. Bezahlen ohne Bargeld stellte für die Befragten den größten Negativpunkt in Taiwan dar (Platz 45) und führte mit dazu, dass es sich vom dritten auf den fünften Platz verschlechterte.
Asien dominiert die diesjährige Liste der besten Länder für Expats. Ein wichtiger Aspekt sind dabei die häufig niedrigen Lebenshaltungskosten. Sie halfen auch im Falle von Malaysia bei einer Spitzenplatzierung. So verbesserte sich das Land vom 18. auf den vierten Platz. Im Index zu den persönlichen Finanzen erzielte Malaysia einen fünften Platz. Bei der Lebensqualität reichte es hingegen nur für Platz 29, insbesondere wegen Sicherheitsbedenken. So fanden es 26 Prozent der Befragten schwierig, offen ihre Meinung zu äußern. Malaysia ist eine föderale parlamentarische Monarchie mit dem Islam als Staatsreligion.
Panama wurde 2023 zum Überflieger unter den besten Ländern für Expats. In den Vorjahren hatte sich das zentralamerikanische Land nicht für das Ranking qualifiziert. 2023 aber reklamierte es Platz drei für sich. „Panama: Wo man sich ganz wie zu Hause fühlen kann“, lobte InterNations die leichte Eingewöhnung für Ausländer. Bei den persönlichen Finanzen kam das Land auf den weltweit achten Platz. Auch Wetter und Luftqualität stimmten nach Ansicht der Expats. Doch dort galt ebenfalls: Wer seine Karriere im Ausland vorantreiben möchte, wählt vermutlich ein anderes Ziel. „Der lokale Arbeitsmarkt (47.) und die wenig sicheren Arbeitsplätze (45.) stechen besonders negativ hervor“, warnte InterNations.
Spanien ist im „Expat Insider“-Ranking ein Klassiker für Auswanderer. 2022 musste es zwar auf Platz fünf dem Nachbarn Portugal den Vortritt lassen. 2023 aber war Spanien mit Platz zwei der unangefochtene Spitzenreiter in Europa. Bei der Lebensqualität konnte sich Spanien seit jeher in den Top 10 platzieren. Bei den Freizeitmöglichkeiten gab es 2023 erneut den ersten Platz. Am schlechtsten schnitt Spanien mit Platz 34 bei der Arbeit im Ausland ab. Zumindest mit der Work-Life-Balance waren aber 73 Prozent der Befragten zufrieden (weltweit: 63 Prozent). Viel besser als im globalen Vergleich standen die Expats in Spanien auch bei den persönlichen Finanzen dar (Platz 13).
InterNations kürte Mexiko zum zweiten Mal in Folge zum besten Land für Expats. Seit dem ersten Ranking 2014 hatte es stets in den Top 5 abgeschnitten. In keinem der untersuchten Länder fiel die Eingewöhnung den Angaben zufolge so leicht und nirgendwo waren die Einheimischen freundlicher. Wohnraum war leicht zu finden und noch dazu erschwinglich (Platz sieben). 80 Prozent der Befragten waren mit ihrer finanziellen Lage zufrieden (weltweit: 58 Prozent). Die Abstriche beim Job halten sich in Mexiko laut der Umfrage in Grenzen. Im Index „Arbeiten im Ausland“ kam es auf Platz 22. „Besonders zufrieden sind die Expats mit ihren persönlichen Karrierechancen (Platz vier), der fairen Bezahlung (Platz fünf) und ihrer Work-Life-Balance (Platz sieben)“, teilte die Organisation mit. Die Schattenseite war der 45. Platz für die politische Stabilität, insbesondere wegen der hohen Kriminalitätsrate in Mexiko. „18 Prozent der Expats fühlen sich dort nicht sicher, mehr als doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt (acht Prozent)“, hieß es zum neuen alten Spitzenreiter.