#1 Flexibilität
New Work bedeutet größere Freiheit für den Einzelnen – und den Abschied von starren Strukturen. Das betrifft vor allem die Arbeitszeit: In Zukunft könnten sich immer mehr Menschen ihre Arbeitszeiten flexibel einteilen, feste Kernarbeitszeiten würden seltener werden. Zudem experimentieren schon heute einige Unternehmen mit innovativen Arbeitszeit-Konzepten. So testete die neuseeländische Finanz- und Immobilienfirma Perpetual Guardian vergangenes Jahr für zwei Monate die 4-Tage-Woche bei gleichem Gehalt – mit Erfolg.
Die Werbeagentur Rheingans Digital Enabler aus Bielefeld hat schon Ende 2017 erfolgreich den 5-Stunden-Tag eingeführt. Neben flexiblen Arbeitszeitmodellen wird auch Homeoffice und mobiles Arbeiten in der Zukunft eine große Rolle spielen. So bieten schon heute einige Unternehmen ihren Mitarbeitern das Arbeiten von Zuhause an. Welche Modelle sich zukünftig durchsetzen, hängt natürlich auch von der Branche ab.
#2 New Leadership
Führung neu denken, auch das ist ein Aspekt von New Work. Hier sind die Ansätze vielfältig . Grundsätzlich werden die einzelnen Mitarbeiter in Zukunft mehr Eigenverantwortung tragen, Hierarchien durchlässiger sein. Schon jetzt haben viele Unternehmen regelmäßige Mitarbeiterbefragungen zur Führungsstruktur eingeführt. Zudem bemühen sich viele Unternehmen um mehr Transparenz gegenüber ihren Mitarbeitern. Andere Firmen gehen noch einen Schritt weiter: Sie wählen ihren Chef basisdemokratisch – oder schaffen Hierarchien gleich ganz ab. Ähnlich radikale Ideen betreffen Gewinne und Gehälter eines Unternehmens. So gibt es eine Reihe von Firmen, in denen die Mitarbeiter ihr Gehalt selber festlegen oder solche, in denen jeder Mitarbeiter das gleiche Gehalt erhält.
#3 Coworking
Montags am Fenster sitzen, mittwochs neben der Küche – der Arbeitsplatz der Zukunft ist nicht mehr an einen festen Ort gebunden. Schon jetzt verzichten viele Unternehmen auf eigene Büros für jeden Mitarbeiter und setzen auf offene Räume mit einer flexiblen Raumgestaltung. So wird das Büro zum Ort des Austauschs und Miteinanders. Für vertrauliche Gespräche stehen schalldichte Telefonkabinen und Meetingräume zur Verfügung. Für Selbstständige, aber auch für Unternehmen, werden zudem Coworking-Spaces immer interessanter. Das sind Gemeinschaftsbüros, in denen temporäre Arbeitsplätze gemietet werden können. Das Besondere: Hier kann über Branchen- und Unternehmensgrenzen hinweg Wissen und Inspiration ausgetauscht werden.
#4 Benefits
Wer produktiv arbeiten will, braucht einen guten Ausgleich. Doch die Talente von Morgen lassen sich nicht mehr nur mit Kaffeemaschine und Pausenecke locken. Start-ups haben das schon vor Jahren erkannt – man denke an die obligatorische Tischtennisplatte. Auch etablierte Unternehmen werden in Zukunft wohl noch stärker in Benefits für ihre Mitarbeiter investieren müssen, wenn sie kluge Köpfe anziehen wollen. Das fängt bei Obstkörben und einer Bio-Kantine an und geht über Fitnesskurse bis zu Dienstfahrrädern. Besonders wichtig ist für viele Mitarbeiter schon heute die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch in Zukunft werden Benefits wie Spieleecken, Kinderbetreuung oder sogar betriebseigene Kindertagesstätten deshalb vermutlich nicht mehr wegzudenken sein.
5 Beispiele für New Work als Büro-Design
Um für Arbeitnehmer attraktiv zu sein, setzen viele Unternehmen neben einem guten Gehalt und Benefits für ihre Mitarbeiter auch auf moderne Räumlichkeiten. Hier kommen 5 Beispiele.
5 außergewöhnliche Office-Spaces

Das Hauptquartier des schwedischen Musikstreamingdienstes liegt in Stockholm. Dort hat Spotify seinen Mitarbeitern einiges zu bieten: Spielekonsolen, Karaoke-Zimmer, Studio, Dachterrasse, Werkstatt und ein Theater. Farblich hält sich das Unternehmen bedeckt, es dominieren dunkle Töne und kuschelige Sitzflächen. Auf dem Foto ist die Rezeption zu sehen.

Der US-amerikanische Messaging-Dienst hat neuen Schwung in die Kommunikation von Unternehmen gebracht. Auf Kommunikation setzt Slack auch in seinen Firmensitzen in New York, San Franciso, Melbourne, Vancouver, London und Dublin – mit offenen Räumen, Holzelementen und viel Grün.

Der deutsche Online-Versandhändler hat seit 2008 eine steile Aufwärtskurve hingelegt. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 15.000 Mitarbeiter. 2013 und 2014 wurden drei Standorte in Berlin ausgebaut, verantwortlich war das Architekturbüro de Winder. Demnächst beziehen die Mitarbeiter allerdings eine neu gebaute Firmenzentrale, wieder in Berlin. Grund genug, noch einmal das außergewöhnliche Design des jahrelangen Zalando-Headquarters zu zeigen.

Ob HelloFresh, Delivery Hero oder Westwing – der Berliner Startup-Inkubator Rocket Internet hat seit 2007 vielen neuen Geschäftsideen den Weg geebnet. In der Berliner Firmenzentrale arbeiten rund 500 Mitarbeiter in einem modern konzipierten Büro: offene Flächen wechseln sich mit Gruppen- und Zellenbüros ab.

Mozilla gehört zu den meist genutzten Webbrowsern der Welt. In seiner deutschen Hauptzentrale in Berlin arbeiten rund 50 Mitarbeiter auf zwei Stockwerken. Auch dieses Büro zeichnet sich durch Offenheit, Flexibilität und nicht zuletzt Stilbewusstsein aus.