Die Corona-Krise hat den Trend zum Homeoffice in vielen Unternehmen verstärkt – und in manchen sogar erstmals möglich gemacht. Auch langfristig könnte ein beträchtlicher Teil der Firmen an dem Konzept vom heimischen Arbeitsplatz festhalten. Einer Schätzung des Beratungsunternehmens Bain&Company zufolge, könnten in den nächsten fünf bis sieben Jahren drei bis fünf Millionen Angestellte ihren Arbeitsplatz vom Büro in die eigenen vier Wände verlegen.
Für Mitarbeiter bedeutet die Arbeit von zu Hause häufig eine Umstellung. Vor allem die Abgrenzung zum Privatleben fällt schwer, wenn der heimische Küchentisch einen Großteil der Zeit zum Arbeitsplatz wird und Kollegen, Vorgesetzte und Kunden auch außerhalb der Arbeitszeiten kontaktieren können. Da wird mal am Wochenende eine E-Mail geschickt oder unmittelbar nach dem Aufstehen noch über das anstehende Projekt geschaut.
Unter der ständigen Erreichbarkeit leidet dann auch die Work-Life-Balance. Capital hat deshalb fünf Tipps zusammengestellt, mit denen sich Arbeit und Privatleben auch im Homeoffice unter einen Hut bekommen.
#1 Räumliche Trennung
Nicht jeder hat das Privileg, ein Arbeitszimmer in der Wohnung zu haben. Trotzdem sollte man den Arbeitsplatz keinesfalls an einen Ort verlegen, an dem man später auch die Freizeit verbringen möchte. Ein Beispiel dafür ist das Bett. Wer dort den ganzen Tag konzentriert arbeitet, dem fällt es abends schwer dort zur Ruhe zu kommen – auch wenn der Laptop geschlossen ist. Erklären Sie deshalb einen Ort in Ihrer Wohnung zum festen Arbeitsplatz – und nur da wird konzentriert gearbeitet.
#2 Eins nach dem anderen
Zwar lädt das Homeoffice dazu ein, schnell mal eine Auszeit zu nehmen und zum Beispiel kurz etwas im Haushalt zu erledigen. Wer seinen Arbeitsfluss ständig unterbricht, hat letztendlich aber keine Zeit gespart. Einmal vom Schreibtisch aufgestanden, muss man sich nämlich erst wieder in die Aufgaben reinfinden – und das kostet Zeit. Auch die Konzentration leidet durch das ständige Pendeln zwischen zwei Tätigkeiten. Das gilt nicht nur im Homeoffice, sondern auch für viele andere Situationen. Die Devise lautet also: Finger weg vom Multitasking.
#3 Bewegung schafft Distanz
Nach einem anstrengenden Arbeitstag braucht das Gehirn erst mal Zeit, das Erlebte zu verarbeiten. Und auch der Körper ist nach acht Stunden am Schreibtisch dankbar für Bewegung. Da kann der manchmal so anstrengende Weg vom Büro nach Hause Wunder wirken. Nach dem Ende des Arbeitstags ist deshalb ein Spaziergang zu empfehlen. Schon ein paar Minuten draußen reduzieren den Stress. Alternativ kann auch ein Workout oder Yoga den nötigen Abstand zum Arbeitstag schaffen. Diese körperlichen Betätigungen ziehen eine klare Linie zwischen Arbeit und Freizeit und eignen sich hervorragend als Initiationsritual für den Feierabend.
#4 Arbeitsplatz aufräumen
Ein aufgeräumter Schreibtisch fördert die Konzentration. Durch eine klare Struktur am Arbeitsplatz wird man weniger abgelenkt und kann sich aufs Wesentliche konzentrieren. Auch nach Ende des Arbeitstags sollte der Blick auf einen vollgeräumten Schreibtisch keine Stressreaktionen auslösen. Die Gegenstände, die man besonders braucht, sollten dabei gut sichtbar und an einem festgelegten Platz sein. Am Ende eines Arbeitstages hilft das Aufräumen außerdem dabei, sich mental auf den Feierabend einzustellen.
#5 Feste Arbeitszeiten
Gerade beim Zeitmanagement hat das Homeoffice oft seine Tücken. Denn wer intensiv arbeitet, bemerkt oft gar nicht, wie der Arbeitstag vergeht. Und auch die Kollegen, die einen sonst in die Mittagspause begleiten, fehlen. Hier kann ein Wecker Abhilfe schaffen. Wenn dieser läutet, wird die Arbeit unterbrochen und man kann den Laptop guten Gewissens zuklappen. Zur Orientierung hält man sich dabei am besten an die regulären Arbeitszeiten aus dem Büroalltag. Das hilft einen eigenen Tagesrhythmus für Berufliches und Privates zu finden – und eine gesunde Work-Life-Balance zu schaffen.