
22.000 Autos hat Tesla Motors im vergangenen Jahr verkauft. Damit ist das Unternehmen ein Zwerg unter den Autoherstellern – trotzdem ist der Börsenwert der Firma mit 31 Mrd. Dollar gut halb so groß wie der von amerikanischen Branchengrößen wie General Motors oder Ford. Seit dem Börsengang im Jahr 2010 ist der Wert der Aktie um das 15-Fache gestiegen. Offenbar weckt das Unternehmen Fantasie nicht nur bei Anlegern.
Tesla ist kein normaler Autobauer, sondern ein Hersteller von Elektrosportwagen. Gründer und CEO Elon Musk gibt sich aber nicht mit der Nische zufrieden, sondern will mit seinem Unternehmen den Automarkt umkrempeln. Dazu müssen aber die Batterien billiger werden, ohne die Elektromobilität nicht funktioniert. In dieser Woche gab Tesla Pläne zum Bau einer gigantischen Batteriefabrik bekannt. 5 Mrd. Dollar soll die Anlage kosten, wobei Tesla mit 1,5 Mrd. Dollar beteiligt ist. Den Rest bringen Partner auf, heißt es. Nicht bekannt ist, um wen es sich dabei handelt. Auch nicht bekannt ist, wo die Fabrik gebaut werden soll.

Trotz dieser Ungereimtheiten setzen Musks hochtrabende Pläne an einer entscheidenden Stelle an. Denn ohne billigere Akkus werden sich Elektroautos nicht durchsetzen können. Das Model S wird seit kurzem in Deutschland zu Preisen ab 65.000 Euro angeboten – viel zu teuer für den Massenmarkt. Tesla entwickelt günstigere Modelle, die natürlich ebenfalls Akkus brauchen.
Die ambitionierten Pläne stoßen aber auch auf Skepsis. Die Nachrichtenagentur Bloomberg zitiert einen Analysten, der bezweifelt, dass Tesla es schafft, in den kommenden zehn Jahren die Produktion auf 500.000 Stück zu steigern. 2014 will der Autobauer 35.000 Stück sein. Bis zur halben Million ist es noch ein langer Weg.
Das Bitcoin-Debakel
Die Chancen, dass man Autos künftig mit Bitcoin bezahlen kann, haben in dieser Woche arg gelitten. Die in Tokio ansässige Handelsplattform Mt Gox schloss ihre Pforten. Mehr als 740.000 Bitcoins im Wert von derzeit gut 350 Mio. Dollar sind pfutsch. Am Freitag hieß es, Mt Gox habe Insolvenz angemeldet. Mehr als 46 Mio. Euro Schulden habe das Unternehmen, schreibt das Wall Street Journal.
Von Regulierung wollen Bitcoin-Anhänger trotzdem nichts wissen. Stattdessen wird das Debakel zum bedauerlichen Einzelfall erklärt: „Wenn man Mt. Gox Bitcoins anvertraut und sie lassen sich bestehlen, lässt das keinen Rückschluss auf Bitcoins zu“, zitiert wsj.de Jörg Platzer, Chef des Bundesverbands Bitcoin. Andere sind da viel kritischer, sie sehen das Vertrauen in die Kryptowährung nachhaltig zerstört.
Das kleine, sichere Schwarze von Boeing
Wer sich auf Experimente mit neuartigen Währungen nicht einlassen mag, setzt wohl eher auf Gold, das dabei ist, seinen Status als sicherer Hafen zurückzugewinnen. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis um elf Prozent gestiegen. Die Turbulenzen in den Schwellenländern und zuletzt auch die Unruhen in der Ukraine haben dem Aufschwung geholfen. Doch an der Nachhaltigkeit dieser Entwicklung gibt es erhebliche Zweifel. Wenn in den USA die Zinsen steigen, wird das die Attraktivität des Dollar erhöhen, meinen Analysten.
Zum Schluss noch ein Blick auf einen Konzern, der scheinbar fremdgeht. Flugzeughersteller Boeing stellte ein besonders sicheres Smartphone vor. „Black“ heißt das Gerät, das für Regierungsmitarbeiter aus den Bereichen Verteidigung und Heimatschutz gedacht ist. Ob auch die NSA nicht mitlesen bzw. mithören kann?
Das Hochsicherheitssmartphone soll in den USA gebaut werden und einen Selbstzerstörungsmechanismus erhalten. Laut Boeing wird das Smartphone unbrauchbar, wenn sich jemand am Gehäuse zu schaffen macht. Das erinnert dann schon eher an James Bond und „Kobra, übernehmen Sie“.