In manchen Städten verdienen Beschäftigte einfach besser. Dieser simple Fakt führt zu einem deutlichen Gehaltsgefälle zwischen elf deutschen Großstädten. Das beträgt im nächsten Jahr 19 Prozentpunkte, wie eine Analyse des Personaldienstleisters Robert Half ergeben hat . Dafür wurden die prognostizierten Durchschnittsgehälter mit dem deutschlandweiten Wert verglichen.
Städte mit den höchsten Gehältern
Die drei Städte mit den höchsten Gehältern 2020 sind demnach:
- Frankfurt am Main: 114 Prozent (Bundesdurchschnitt = 100 Prozent)
- München: 112 Prozent
- Stuttgart: 110 Prozent
Die Spitzengruppe ist seit 2018 unverändert, allerdings ist Wiesbaden vom dritten Platz verschwunden. Frankfurt baute den Vorsprung um vier Prozentpunkte aus. München konnte sogar sieben Punkte zulegen, Stuttgart sechs Punkte.
Städte mit den niedrigsten Gehältern
Schlusslichter in der Gehaltsübersicht 2020 unter den untersuchten Städten sind:
- Essen: 95 Prozent
- Berlin und Mannheim: je 96 Prozent
- Bonn: 97 Prozent
Allerdings konnten sich auch diese Städte im Vergleich zu 2018 deutlich verbessern. Am eindrucksvollsten fiel laut Robert Half die Aufholjagd von Berlin aus. Die Hauptstadt hatte im vergangenen Jahr noch an der Seite von Essen mit nur 89 Prozent des Bundesdurchschnitts die rote Laterne inne. 2020 soll der Rückstand auf den deutschlandweiten Mittelwert von elf auf vier elf Prozentpunkte schrumpfen.
Berlin holt auf
Berlin profitiert dabei laut den Experten von einem veränderten Arbeitsmarkt. Die Hauptstadt habe sich zum Top-Standort für die Digitalwirtschaft und internationale Fachkräfte entwickelt, teilte Robert Half mit. „Wir erleben in Bewerbungsgesprächen mit Berliner Kandidaten zunehmend, dass Spezialisten aus digitalen Bereichen für ihr Know-how entsprechend mehr Geld fordern und auch bekommen“, sagte Marlene Pöhlmann, Director bei dem Personaldienstleister in Berlin.
Die Gehaltsangaben wurden den Angaben zufolge im Juli und August kalkuliert. Sie basieren demnach unter anderem auf tatsächlich vereinbarten Gehältern aus mehreren tausend Vermittlungen, Analysen der Personalberater bei Robert Half und unabhängigen Arbeitsmarktstudien. Die elf untersuchten Städte waren: Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Essen, Köln, Bonn, Wiesbaden, Frankfurt am Main, Mannheim, Stuttgart und München.
In diesen Berufen werden die höchsten Gehälter gezahlt
Wer viel verdienen möchte, ist bei diesen Berufen goldrichtig. Durchschnittliche Gehälter um die 65.000 Euro sind hier an der Tagesordnung. Dies sind die bestbezahlten Berufe Deutschlands
Berufe mit dem höchsten Gehalt
Unternehmens- und Wirtschaftsberater können über Erfolg oder Insolvenz eines Klienten entscheiden. Dementsprechend gut werden Fach- und Führungskräfte dieser Berufsgruppe entlohnt. Sie kommen laut der StepStone-Analyse auf ein Bruttodurchschnittsgehalt von 63.717 Euro pro Jahr.
Keine Branche zahlt in Deutschland ihren Fach- und Führungskräften ein höheres Durchschnittsgehalt als das Bankwesen. Bei den konkreten Berufsgruppen schaffen es die Banker aber nur auf Platz drei – und das sogar mit einem Durchschnittsgehalt von 64.152 Euro mit großem Abstand zu den beiden Spitzenreitern.
Arzt ist der bestbezahlte Beruf in Deutschland. Fach- und Führungskräfte verdienen laut dem Gehalts-report im Durchschnitt pro Jahr 77.359 Euro. Zum Vergleich: Der allgemeine Durchschnittslohn für einen Arbeitnehmer in Vollzeit (ohne Vergünstigungen) lag 2018 hierzulande bei 46.560 Euro. Am En-de der Berufsgruppen-Rangliste für Fach- und Führungskräfte finden sich Handwerker (43.034 Euro), gefolgt vom Bereich „Administration und Sekretariat“ (43.919 Euro) sowie „Design und Gestaltung“ (47.058 Euro).