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Management 3 Vorbilder für flexibles Arbeiten

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© Getty Images
Wer den ‚war on talents’ gewinnen will, muss seinen Mitarbeitern flexibles Arbeiten anbieten. Asana, Dropbox und Dell zeigen, wie es geht

Ein Kickertisch im Büro – nett! Frühstück für lau für alle Mitarbeiter – toll! Und dann auch noch einmal die Woche Yoga mit den Kollegen – hm, ja! Firmen, die sich als besonders cool und hipp präsentieren wollen, setzen auf diesen Schnickschnack. Und in der Tat: Das hat ja auch was. Aber dennoch ist das alles kein Grund für einen Jobwechsel. Wer ausgezeichnete und hoch motivierte Mitarbeiter rekrutieren will, der muss vor allem eines anbieten: flexibles Arbeiten. Das haben jüngste Studien der Unternehmensberatung McKinsey und der US-Jobbörse Fairy God Boss wieder mal belegt. Capital widmete der neuen, freien Arbeitswelt bereits im Oktober 2014 eine Titelstory. Firmen, die den ‚war on talents’ für sich entscheiden wollen, müssen flexibles Arbeiten anbieten, sagt Joanna Barsh von McKinsey. Was jedoch nicht bedeute, dass die Mitarbeiter nur noch von zu Hause arbeiten sollen, ergänzt Romy Newman von Fairy God Boss. Flexibilität bedeute vielmehr, dass der Mitarbeiter seine Zeit frei einteilen könne und nicht von 9 bis 17 Uhr in Meetings festhänge. Denn jeder wisse am besten für sich, wann er wie und wo am produktivsten arbeite. Der Deal lautet: Ich weiß, was ich zu tun habe. Und Du vertraust mir, dass ich das schaffe.

1. Asana schafft Freizeit


Bei dem Entwickler von Projektmanagementtools Asana, einem Start-up von Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz, verfügt jeder Mitarbeiter über seine Zeit selbst. Projekte würden mit bis zu vier Monaten Vorlauf geplant, sagt Gittens Ottley von Asana. Zu Beginn werden ein Zeitplan erstellt und die Verantwortlichkeiten festgelegt. Somit wisse jeder, was er bis wann zu erledigen habe. Wie und wo er das macht, sei ihm freigestellt. Unnötige Meetings werden komplett aus dem Kalender gestrichen. Trotzdem sei es erwünscht, dass die Mitarbeiter regelmäßig in der Firma erscheinen, um den Austausch mit den Kollegen zu ermöglichen. Aber die Arbeitszeiten würden nicht erfasst, er gebe keine Präsenzpflicht. Die Mitarbeiter sollen sich ihre Zeit einteilen, wie es für sie und ihre Familien am besten passt. Jeder könne sich unbegrenzt freinehmen, so lange es das Teamergebnis nicht gefährdet. Durch das entgegengebrachte Vertrauen seien die Mitarbeiter hoch motiviert und loyal gegenüber dem Unternehmen.

2. Dropbox gibt unbegrenzt Urlaub


Vergangenes Jahr hat sich der Clouddienst Dropbox von seiner starren Urlaubsregelung verabschiedet. Das verlockende Angebot: Statt wie bisher 20 freie Tage im Jahr können sich die Mitarbeiter unbegrenzt Urlaub nehmen – und das auch noch bezahlt. Die Folge: Die Mitarbeiter gönnten sich mehr Urlaub als zuvor, sagt Personalchefin Melanie Collins. Aber insgesamt sei das Team produktiver. Außerdem hat Dropbox jeden Mittwoch ein Meetingverbot eingeführt. Das heißt, es gibt auch keine Präsenzpflicht. Einige würden im Homeoffice arbeiten, andere die Zeit für Plauschs mit Kollegen nutzen. Wie eine Umfrage unter den Mitarbeitern ergeben habe, sei die Zufriedenheit im Unternehmen deutlich gestiegen.

3. Dell lässt von zu Hause arbeiten


Der Computerhersteller Dell will bis zum Jahr 2020 jeden zweiten Mitarbeiter ins Homeoffice schicken. Derzeit, so Personalchef Steve Price, würde bereits jeder vierte Angestellte die Option nutzen. Das heißt: Gut 25.000 Mitarbeiter weltweit arbeiten bereits von zu Hause, aus dem Café oder vom Strand aus. Nicht nur sei die Zufriedenheit der Mitarbeiter deutlich gestiegen, sagt Price. Auch hätte das Unternehmen seit 2013 dadurch 21 Mio. Dollar an Mietkosten gespart. In einer konzernweiten Studie hätten im vergangenen Jahr 93 Prozent der Mitarbeiter angegeben, dass flexibles Arbeiten ihren Erfolg gesteigert hätte.

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