Die Lücke zwischen Männern und Frauen bei der wirtschaftlichen Gleichstellung ist im vergangenen Jahr wieder größer geworden. Laut dem „Global Gender Gap Report 2016“ des Weltwirtschaftsforums wird es bis zum Jahr 2186 dauern, bis die Geschlechtergleichstellung am Arbeitsplatz erreicht ist. Der jährlich erscheinende Bericht misst die Fortschritte bei der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen in vier Bereichen: Bildung, Gesundheit und Lebenserwartung, wirtschaftliche Beteiligung und politische Mitwirkung. In den wirtschaftlichen Kernbereichen habe sich der Fortschritt dramatisch verlangsamt, heißt es in der aktuellen Ausgabe.
Verantwortlich dafür sei unter anderem das Einkommen: „Weltweit erhalten Frauen durchschnittlich gerade einmal gut die Hälfte des Gehalts ihrer männlichen Kollegen, obwohl sie im Schnitt länger arbeiten (bezahlte wie unbezahlte Arbeitszeit eingeschlossen).“ Zudem stagniere die Erwerbsquote: Der Durchschnitt der Frauen-Erwerbsquote liege bei 54 Prozent. Bei Männern sind es 81 Prozent.
Nur wenige weibliche Führungskräfte
Und auch in leitenden Positionen finde man nur wenige Frauen: „Nur vier Länder der Erde beschäftigen gleich viele männliche wie weibliche Führungskräfte in Politik, Behörden und Wirtschaftsunternehmen, obwohl mittlerweile in 95 Ländern gleich viele oder sogar mehr Frauen als Männer einen Hochschulabschluss besitzen.“
Angeführt wird das Länderranking von vier nordischen Staaten:
Die USA haben gegenüber der letzten Auswertung 17 Plätze eingebüßt. Das liege an „einer transparenteren Messung des geschätzten Erwerbseinkommens“.
Unter den Regionen schneiden die Staaten Westeuropas weltweit am besten ab. 75 Prozent der Kluft zwischen Männern und Frauen seien trotz Rückschritten etwa in Italien und Griechenland überwunden, heißt es in dem Bericht. Geht es so weiter, „könnte das Geschlechtergefälle hinsichtlich wirtschaftlicher Beteiligung in den nächsten 47 Jahren behoben sein“.
Newsletter: „Capital- Die Woche“
Jeden Freitag lassen wir in unserem Newsletter „Capital – Die Woche“ für Sie die letzten sieben Tage aus Capital-Sicht Revue passieren. Sie finden in unserem Newsletter ausgewählte Kolumnen, Geldanlagetipps und Artikel von unserer Webseite, die wir für Sie zusammenstellen. „Capital – Die Woche“ können Sie hier bestellen: