Die besten europäischen Business Schools
Der Bereich der europäischen Wirtschaftshochschulen ist in Aufruhr. Das zeigen auch die Top 10 des „European Business School Rankings 2022“ der „Financial Times“. Auf acht der Spitzenpositionen gab es im ersten Jahr des Ukrainekriegs Veränderungen. Einige Bildungseinrichtungen stiegen während der Krise auf. Die spanische IE Business School verbessere sich laut den Experten um zwei Plätze und zog damit in die Top 10 ein.
Frankreich dominiert die Elite der europäischen Wirtschaftshochschulen. 28 der 95 gelisteten Institutionen hatten dort ihren Hauptsitz oder zumindest einen Campus. Das bedeutete Platz eins im Länder-Ranking. Diesem Ruf wurde Frankreich auch in den Top 10 gerecht. Dort fand sich die erste französische Wirtschaftshochschule auf Platz neun. Die Essec Business School hatte im Vorjahr noch auf Rang acht gelegen.
Einen Platz nach unten ging es auch für die ESMT Berlin auf Rang acht. Das war auch die Zahl der deutschen Wirtschaftshochschulen in dem Ranking der FT. Die Zeitung hat dafür ihre Bestenlisten Global MBA, Executive MBA, Masters in Management (MiM) sowie das Ranking zu Weiterbildungsprogrammen ausgewertet. Die ESMT war in allen Kategorien vertreten und punktete wie schon 2021 vor allem bei den Weiterbildungsprogrammen (Platz neun).
Drei Plätze nach unten ging es hingegen für die Iese Business School. Die Bildungseinrichtung mit Campussen in Spanien und den USA schnitt zwar in vier der fünf Kategorien mit den Plätzen zwei bis fünf sehr gut ab. Allerdings hatte sie sich zuletzt nicht im FT-Ranking „Masters in Management“ platziert.
Die Universität St. Gallen konnte hingegen 2022 im „Masters in Management“-Ranking der FT Platz eins vorweisen. Sie verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz und belegte Rang fünf der besten europäischen Wirtschaftshochschulen 2022.
Die ESCP Business School erwies sich als der Überflieger in der Spitzengruppe. Die Wirtschaftshochschule mit Standorten in Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien und dem Vereinigten Königreich verbesserte sich vom 14. auf den dritten Platz. Ihr gelangen die besten Einzelplatzierungen mit Rang drei im „Executive MBA“-Ranking und Platz fünf beim „Masters in Management“-Ranking. Der Vorjahres-Dritte Insead (Frankreich, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate) stürzte hingegen auf Platz 15 ab.
Großbritannien landete zwar mit 18 Wirtschaftshochschulen auf Platz zwei des Länder-Rankings. Es war in den Top 10 jedoch nur mit der London Business School vertreten. Sie konnte den zweiten Platz des Vorjahres halten, blieb aber im Wettstreit mit dem Spitzenreiter chancenlos.
Die FT kürte die HEC Paris das vierte Jahr in Folge zur besten Wirtschaftshochschule in Europa. Sie ist mit elf Jahren auf Platz eins die Rekordhalterin des Rankings. Die HEC Paris errang in den fünf Einzel-Rankings jeweils zwei erste und zweite Plätze. Aber auch der Champion auf dem Kontinent bekam die Auswirkungen der weltweiten Krisen zu spüren. So verzeichnete die HEC Paris zwar viele Anträge aus Asien und hier vor allem aus China. Laut Rektor Frank Bournois können jedoch wegen Quarantäneregeln und Lockdowns keine Austauschstudierenden in die Volksrepublik geschickt werden.