Ein Fauxpas mit chinesischen Geschäftspartnern gefährdet im schlimmsten Fall den Vertragsabschluss. Doch schon Unsicherheit bei Umgangsformen kann als mangelnde Souveränität und Schwäche interpretiert werden. Hier kommt eine Auswahl der wichtigsten Dos and Don'ts aus Sicht der Benimmexperten von der Seite Knigge.de .
Dos:
- ruhiger, sanfter Tonfall, in Verhandlungen Zeit lassen
- brisante Themen indirekt ansprechen, niemals „nein“ sagen
- Understatement, eigenes Können herunterspielen, bescheiden auftreten
- guten Übersetzer mit Spezialausbildung im Bereich der Betriebswirtschaft buchen, einige Worte wie „bitte“, „danke“ und „guten Tag“ erlernen
- Visitenkarten mit beiden Händen entgegennehmen, offen vor sich auf den Tisch legen
- Gastgeschenke aus Europa mitbringen (zum Beispiel Pralinen, Werbegeschenke der Firma und Alkohol)
- Nase nur auf dem WC putzen
Don'ts:
- Umarmung, Wangenkuss oder aber auch einfaches Kopfnicken zur Begrüßung
- wild gestikulieren
- beim Small Talk persönliche Probleme ansprechen
- Gastfreundschaft nicht besonders hervorheben
- Handys im Meetings ausschalten lassen
- Geschenke sofort auspacken (erst öffnen, wenn der Schenkende nicht dabei ist)
- Geschenke und Verpackungen in Schwarz, Blau symbolisieren Trauer; bei der Verpackung lieber Rot, Pink, Gelb wählen
- Schuhsohlen auf den Gesprächspartner zeigen lassen
Tipps für Meetings in China
Kanadas Trade Commissioner Service ist eine Regierungseinrichtung, die Unternehmen bei Geschäften im Ausland berät. Sie hat für ausländische Geschäftsleute für Meetings in China diesen Top-Tipp: „Kommen Sie nicht zu spät und informieren sich, wer das Sagen hat.“ Letzteres ist entscheidend, da die Hierarchie in China den Ablauf von Meetings bestimmt.
- der ranghöchste Vertreter der chinesischen Delegation erhält als Erster Ihre Visitenkarte
- der ranghöchste Vertreter der Gegenseite eröffnet das Treffen, indem er sich und seine Kollegen vorstellt
- anschließend tut der führende Manager ihres Teams dasselbe
- sagen Sie deutlich Ihren Namen; nennen Sie den Namen Ihrer Firma und bennen Sie Ihre Position
- legen Sie sich vor dem Treffen einen chinesischen Namen zu; der sollte am besten keine direkte Übersetzung sein, sondern eine besondere Bedeutung haben; am besten lassen Sie sich von einem Muttersprachler (vor Ort) helfen
Beim Dresscode rät der Trade Commissioner Service : Im Zweifel ist formelle Geschäftskleidung die beste Wahl. Sie drückt Respekt und Ernsthaftigkeit aus. Im Sommer ist eventuell von „Casual Wear“ die Rede. Damit sind laut Experten Poloshirts oder kurzärmlige Hemden gemeint. Shorts seien hingegen bei Geschäftstreffen nie angemessen.