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Reiseportal EU-Kommission knöpft sich Booking.com vor

Buchungsseite von Booking.com
Booking ist als einziges Reiseportal und europäischen Unternehmen von neuen EU-Regeln betroffen
© ROBIN UTRECHT | ROBINUtrecht / Picture Alliance
Eine Milliarde Übernachtungen hat Booking.com im vergangenen Jahr vermittelt. Zu viel, meint die EU-Kommission und verpflichtet das Reiseportal nun strengere Regeln einzuhalten. Das ist nicht fair, meint der Booking-Chef – und spielt mit Abwanderungsgedanken

Die EU-Kommission macht ernst mit der Ankündigung, große Online-Plattformen stärker zu maßregeln. Neben Giganten wie Amazon, Apple, Alphabet, Meta, Microsoft trifft das nun tatsächlich auch auf Booking.com zu. Die Buchungsplattform stelle eine wichtige Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern dar, teilte die Wettbewerbsbehörde mit. Daher sei Booking als sogenannter Gatekeeper einzustufen und müsse Nutzern künftig mehr Auswahl und Freiheit bieten. 

Überraschend kommt das nicht. Booking-Chef Glenn Fogel hatte das bereits vor Wochen erwartet und im Capital-Interview ausführlich dazu Stellung genommen. Der Amerikaner kritisierte die Vorstöße der EU-Kommission, die bereits klar gemacht hatte, dass sie mit dem Digital Markets Act (DMA) große Tech-Konzerne in die Schranken weisen will. 

Nun ist klar: Booking gehört zu dieser Liga. Die Buchungsplattform ist das Herzstück von Booking Holdings, einem 100 Mrd. Dollar schweren börsennotierten US-Konzern. Die Reiseplattform wurde in Amsterdam gegründet und hat dort nach wie vor ihren Hauptsitz. Der frühere Investmentbanker Fogel ist seit 24 Jahren bei Booking und hat die Expansion maßgeblich mit vorangetrieben. Die beiden Firmensitze in Europa und den USA hat er nie in Frage gestellt – bis jetzt.

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