#1 Der perfekte Zeitpunkt
Manchmal ist Timing alles. Konnte das Unternehmen gerade einen lukrativen Auftrag an Land ziehen, ist der Zeitpunkt besonders günstig. In der Regel ist die Chefetage dann positiver gestimmt. Ausflüchte, das Budget sei gerade nicht groß genug, sind dann unwahrscheinlicher. Gegebenenfalls könnte das neue Projekt auch neue Verantwortung und einen höheren Arbeitsaufwand bedeuten. Das wäre die perfekte Begründung für eine Lohnanpassung.
#2 Wertvolle Erfolgsbelege
Wer maßgeblich zum Erfolg einer Firma beiträgt, sollte dafür auch entsprechend entlohnt werden. Um selbstbewusst und glaubhaft darstellen zu können, weshalb gerade Sie eine Gehaltserhöhung verdient haben, sollten Sie sich gut auf das Verhandlungsgespräch vorbereiten. Lässt sich der Chef nur von harten Fakten beeindrucken, dann fertigen Sie für ihn eine Liste Ihrer Verdienste und der positiven Projektergebnisse an. Wichtig: Niemals über die viele Arbeit jammern, sondern betonen, dass man seinen Job gerne und gut macht.
#3 Das richtige Maß
Die Gretchenfrage im Gehaltsgespräch : Wie hoch kann ich pokern? Wenn Sie keine konkrete Vorstellung haben, kann ein wenig Recherche helfen. Im Netz finden sich zahlreiche Statistiken, in der die Durchschnittsgehälter nach Branche und Standort aufgelistet sind. Sie wissen, dass Kollegen mehr verdienen als Sie? Dann bleiben Sie unbedingt diskret und führen Sie im Gehaltsgespräch keine Vergleiche mit Einzelpersonen als Argument an. Online gibt es außerdem Brutto-Netto-Rechner, mit denen man prüfen kann, welchen Unterschied eine Erhöhung des Bruttolohns nach den Abzügen tatsächlich ausmacht. Bleiben Sie realistisch, Sie sind nicht auf einem Basar! Bewusst einen absurd hohen Betrag zu nennen, um nach langer Diskussion irgendwann in der Mitte zu treffen, klappt in der Regel nicht. Kein professioneller Arbeitgeber wird mit seinem Angestellten feilschen.
#4 Der richtige Ton
Ihr Chef ist ein harter Hund? Lassen Sie sich nicht beirren. Man muss immer mit taktischer Kritik rechnen. Womöglich spricht der Arbeitgeber Probleme oder Verfehlungen an. Hier ist es wichtig, höflich zu bleiben und einen kühlen Kopf zu bewahren. Fragen Sie nach konkreten Beispielen und Nachweisen. Ein absolutes No-Go hingegen sind leere Drohungen. Mit dem Satz „Wenn ich keine Gehaltserhöhung bekomme, kündige ich!“ schießt man sich schnell ein Eigentor.
#5 Plan B
Lehnt Ihr Chef eine Gehaltserhöhung ab, müssen Sie nicht direkt aufgeben. Schlagen Sie ihm einen Kompromiss vor. Sachbezüge können sich für den Arbeitnehmer und Arbeitgeber mehr rechnen als die Erhöhung des Bruttolohns. Smartphones oder Tablets können Mitarbeitern steuerfrei überlassen werden – auch wenn dieser das Gerät privat nutzt. Ob Firmenwagen, Jobticket oder ein Zuschuss zum Mitgliedsbeitrag im Fitnessstudios – es gibt unzählige Alternativen zu einer klassischen Gehaltserhöhung.