Andreas Rieke ist der Soundtüftler von Deutschlands erfolgreichster Hip-Hop-Band, den Fantastischen Vier. Der 50-Jährige ist der stille Mann im Hintergrund. Wie seine Bandkollegen verließ auch Rieke seine Heimatstadt, lebte in Hamburg und Köln. Als Einziger von ihnen kehrte er aber nach Stuttgart zurück. Ein Entschluss, den er nie bereut hat. Für ihn war es ein Neuanfang an seinen Wurzeln. In Stuttgart betreibt er ein Tonstudio, unterstützt verschiedene Künstler und ist die deutsche Stimme von Pinguin Rico aus der „Madagascar“-Filmreihe.
Meine Heimat
Ich würde mich nicht als typischen Schwaben bezeichnen. Aber da, wo man aufwächst, wird man natürlich sozialisiert. Mit allem, wie die Schwaben so ticken. Auch mit der Kehrwoche. Das irritiert mich also nicht. Erst nachdem ich in anderen Städten lebte, habe ich gemerkt, dass die Heimat auch ihre Vorzüge hat. Ich mag die Mentalität der Menschen hier. Und die Lebensqualität.
Meine erste Wohnung
Das war eine tolle kleine Maisonettewohnung in der Calwer Straße, direkt in der Fußgängerzone. Eine ideale Junggesellenbude. Direkt gegenüber war mein Lieblingsclub Red Dog. Perfekt!
Mein Haus
Heute wohne ich in einem Haus am Hang mit toller Aussicht. Vom Wohnzimmer blicke ich über Stuttgart und auf den gegenüberliegenden Hang. Herrlich. Zudem haben wir einen Garten mit großen, alten Bäumen. Sehr lauschig. So etwas hat kein Neubau. Erst hatte ich das Haus gemietet, dann konnte ich den Besitzer überzeugen, es mir zu verkaufen. Ein absoluter Glücksgriff. In Stuttgart heißt es eigentlich, die guten Sachen kann man nicht kaufen, die muss man erben.
Meine Stadt
An Stuttgart mag ich die 3D-Topografie. Die Hügel, die Täler. Das hat keine andere Stadt. Ringsum gibt es viele Wälder und Seen. Die Atmosphäre in der Stadt ist entspannt, aber auch geschäftig. Arbeit wird anerkannt und auch unterstützt. Mir gefällt diese Wertschätzung. Die Menschen in Stuttgart sind zufrieden. Das hat sicherlich auch wirtschaftliche Gründe.
Meine Lieblingsorte
Mein Lieblingsplatz ist die Karlshöhe. Sie sitzt genau auf dem Höhenzug, der Stuttgart teilt. Zwischen Kiefern gibt es einen netten Biergarten mit leckerem Essen, keine High-Class-Gastronomie, aber gut. Die Karlshöhe hat fast schon mediterranes Flair. Man könnte sich einbilden, der Verkehr aus der Stadt sei leises Meeresrauschen.
Mein Ausgehtipp
Seit acht Jahren bin ich Vater von Zwillingen und falle abends tot ins Bett. Von daher habe ich keinen brandaktuellen Tipp. Früher hätte ich die Wagenhallen empfohlen.
Die werden aber gerade umgebaut und eröffnen erst im Herbst wieder. Die Wagenhallen sind ein sehr cooles kulturelles Zentrum.