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Immobilienkauf Die Wende am Immobilienmarkt ist da

Ein Neubaugebiet in der Gemeinde Gaiberg in Baden-Württemberg
Ein Neubaugebiet in der Gemeinde Gaiberg in Baden-Württemberg
© Rene Priebe / Picture Alliance
Die Bauzinsen sinken wieder unter 3 Prozent. Prompt zieht die Nachfrage deutlich an, die Immobilienpreise in den ersten Städten steigen. Kaufwillige sollten sich jetzt sputen

Gerade ging eines der ruhigsten Jahre am Immobilienmarkt zu Ende, doch niemand sollte denken, dass es 2024 so weitergehen wird. Das deutet sich schon jetzt an.

2023 endete damit, dass die Nachfrage nach Immobilien wieder leicht anzog. Der bisherige Preisabschwung kam zum Jahresende nahezu zum Stillstand. In einigen Städten steigen die Kaufpreise aber schon wieder an, meldete das Portal Immowelt dieser Tage und spricht von „stabilen oder leicht steigenden Preisen“ in Großstädten. 

Dabei geht es längst nicht nur um wenige Ausreißer, betont das Immobilienportal: In 30 von 75 Städten über 100.000 Einwohner hätten sich die Preise von Oktober bis Januar bereits wieder nach oben entwickelt. Gerade in den großen Metropolen starten die Preise wieder durch: Köln, Hamburg und Berlin verzeichnen auf Quartalsbasis schon wieder ein Plus bei den Kaufpreisen, sagt die Immowelt-Statistik.

Die erneute Wende am Immobilienmarkt scheint also da. Einige Experten hatten sie tatsächlich für jetzt vorhergesagt, also Ende 2023 und Anfang 2024. 

Für die wieder auflebenden Nachfrage war gewiss auch eines verantwortlich: Die etwas gesunkenen Bauzinsen. Zuletzt äußerten nämlich viele Finanzmarktteilnehmer die Hoffnung, die Notenbankzinsen könnten bereits 2024 wieder sinken. Die Bauzinsen nehmen klassischerweise die Entwicklung der Zentralbankzinsen vorweg und fungieren als Frühindikatoren. Entsprechend senkten erste Baufinanzierer ihre Zinsen.

Zinsen wieder unter 3 Prozent

Ein weiterer Grund für die etwas günstigeren Baukredite ist auch: Bei vielen Banken ist in der Flautephase von 2023 das Geschäft mit Immobilienfinanzierungen derart zusammengebrochen, dass ihnen die Einnahmen daraus nun schmerzlich fehlen. Deshalb schrauben sie jetzt lieber ihre Margen herunter, um im vergleich zur Konkurrenz mit Kampfkonditionen am Markt aufzutreten. In der Hoffnung, dass sie dadurch wieder Neukunden gewinnen. 

Für Kaufwillige ist das eine gute Nachricht, denn der günstigste Baukredit ist derzeit wieder unter 3 Prozent Zinsen zu haben. Vor einigen Monaten waren noch rund 4,5 Prozent fällig. Allerdings muss man für diese Kreditzinsen auch ein paar Kröten schlucken und gehörig Eigenkapital mitbringen: Denn die 2,99 Prozent Sollzinsen gibt es aktuell nur bei sehr wenigen Banken für 60- bis 65-Prozent-Finanzierungen, bei Interhyp und BB Bank etwa. Das heißt: Sie gelten nur für Kaufwillige mit sehr viel Eigenkapital. Wer ein Objekt für 400.000 Euro kauft und nur 250.000 Euro Kredit benötigt, der kommt bestenfalls in den Genuss der 2,99 Prozent Zinsen, genauso wie Käufer einer 500.000-Euro-Immobilie und einem Kreditvolumen von 300.000 Euro.

Zudem gilt der günstige Zins dann lediglich für eine 10-Jahres-Bindung. Für einen üblichen Kredit mit 15-jähriger Zinsbindung sind bei den günstigsten Anbietern rund 3,2 bis 3,3 Prozent Zinsen fällig. Im Marktschnitt werden hier noch immer 3,66 Prozent aufgerufen. Dafür ist es unerheblich, ob man den Kredit dann mit 2 oder 3 Prozent tilgt. Wer üppiger mit 4 Prozent tilgen will, der zahlt allerdings einen Schnaps mehr und landet bei 3 Prozent Zinsen glatt.

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