Das Übernahmekarussell in der österreichischen Immobilienbranche bleibt in Fahrt. Neuestes Ziel ist Immofinanz. Zunächst legte die CPI Property Group des tschechischen Investors Radovan Vitek mit 21,20 Euro ein Pflichtangebot vor, da der Anteil an Immofinanz mehr als 30 Prozent erreicht hatte. Dann hat S Immo 23 Euro je Aktie geboten. Der Konkurrent hält bereits 14,2 Prozent an Immofinanz.

Laut Immofinanz weist der gebotene Preis deutliche Abschläge zu Referenzwerten für die Bestimmung eines fairen Werts auf. Die Offerte liege deutlich unter dem Substanzwert von 30,77 Euro. Auch gegenüber dem Nettovermögenswert und dem IFRS-Buchwert würden sich hohe Abschläge ergeben. Zudem liege das Kursziel der Analysten, 24,50 Euro, höher.
Diese Werte dürften sich tendenziell erhöhen, schließlich laufen die operativen Geschäfte hervorragend: Immofinanz hat in den ersten neun Monaten 2021 mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses von rund 60 Prozent auf 180,4 Mio. Euro das Vorkrisenniveau deutlich übertroffen. Für 2022 plant der Immobilienkonzern ein Portfoliowachstum von aktuell etwa 5 Mrd. auf rund 6 Mrd. Euro. Auch eher vorsichtige Anleger können bei der Aktie zugreifen.