Der Tipp der Woche ist Bestandteil der Capital-Depesche, unserem 6-seitigen Börsenbrief für Anleger mit dem aktuellen Geschehen an den Kapitalmärkten, fundierten Analysen, dem erfolgreichen Depesche-Depot und vielem mehr. Hier können Sie die Depesche bestellen
Zugegeben, es bedarf schon einer gehörigen Portion Mut, inmitten einer wahren Gewinnwarnungsserie in der Autozulieferindustrie sich einen Branchenvertreter ins Depot zu holen. Doch es gibt qualitativ hochwertige Ausnahmen wie Bertrandt, die zu Unrecht in den Sog von schwachen Chinaabsätzen und dem Emissionsskandal geraten sind. Letzterer könnte dem Ingenieurdienstleister sogar entgegenkommen, denn die Nachfrage nach Motor-Untersuchungen dürfte in Zukunft zunehmen.
Warburg Research sieht in Bertrandt zudem einen indirekten Gewinner in Bezug auf das „Dieselgate“. Die VW-Kapazitäten in der Forschung & Entwicklung (F&E) könnten durch den Skandal aufgebraucht werden und den Autokonzern zwingen, größere Teile der klassischen F&E-Arbeit nach außen zu geben. Die Gefahr,
dass es von VW zu Projekt-Absagen kommt hält Analyst Björn Voss für gering: „Für die Zukunft sind aus unserer Sicht wichtige F&E-bezogene Stornierungen unwahrscheinlich, da dies die Positionierung im Wettbewerb sowie den künftigen Erfolg gefährden würde.“ Nach dem derzeitigen Investitionsplan belaufen sich die F&E-Ausgaben von VW zwischen 2015 und 2019 auf 22 Mrd. Euro. Gute Aussichten also für Bertrandt. Und auch für die Aktie, zumal das hochprofitable SDAX-Unternehmen mit einem 2016er-KGV von 14 noch günstig bewertet ist.
Weitere Tipps der Woche: Technotrans, Süss Microtec, VW Discount Put und die Aktie des Windenergieunternehmens Nordex