China ist wirtschaftlich auf dem Weg der Besserung nach der Corona-Krise. Im Mai stieg etwa der chinesische Pkw-Absatz zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum hat die ganze Branche beflügelt, denn der Automobilmarkt in China schwächelt schon seit geraumer Zeit. In den letzten zwölf Monaten wurden in China rund 19 Millionen Autos, Lastwagen und SUVs verkauft, was einem Rückgang von rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Und der Umsatz ist am chinesischen Markt seit Sommer 2018 nicht mehr von Monat zu Monat gewachsen. Es war ein langer Abschwung für die Branche, daher ist jedes Wachstum ein willkommenes Zeichen, vor allem für Tesla: Der Absatz des in China gebauten Tesla Model 3 stieg von rund 3600 im April auf 11.100 im Mai.
Tesla-Aktie ist der größte Profiteur
Auch wenn die Erholung in China allen Automobilherstellern hilft, ist die Tesla-Aktie der größte Gewinner. Sie litt zwar ebenfalls unter dem Einbruch aufgrund der Coronavirus-Epidemie, aber die anschließende Erholung fiel deutlich rasanter aus als bei anderen Autotiteln.
Die Tesla-Aktie hat sich seit ihrem März-Tief fast verdreifacht, die historische Kursmarke von 1000 Dollar wurde geknackt und ein frischer Rekordaktienkurs erzielt. Neben einem Direkteinstieg gibt es zahlreiche Alternativen, sich bei Tesla zu engagieren. Da die Aktie einer der schwankungsintensivsten Titel in den USA ist, sind Seitwärtsprodukte wie Discountzertifikate besonders attraktiv. Sie lassen sich offensiv und defensiv gestalten.
Attraktive Chance-Risikoprofile
Das Papier mit der WKN KA83JT (Citigroup) bietet bis zum Laufzeitende im Dezember 2020 eine Renditechance von 20 Prozent aufs Jahr gerechnet, wenn die Aktie bis dahin nicht unter 725 Dollar fällt, also um nicht mehr als rund 27 Prozent einbüßt. Etwas offensiver ist das Papier mit der WKN MC60CN (Morgan Stanley) , das bis Dezember 2020 eine Rendite von 30 statt 20 Prozent per annum ermöglicht, wenn der Tesla-Kurs bis dahin nicht unter 850 Euro sinkt. Verluste entstehen erst, wenn der Tesla-Kurs um rund 34 beziehungsweise um 27 Prozent fällt.
Noch offensiver ist das Discountpapier mit der WKN SR8R3Y (Société Générale) , das ebenfalls bis Dezember 2020 läuft. Sollte der Kurs auf dem aktuellen Niveau bei 1000 Dollar verharren, erzielen Anleger 45 Prozent jährlich. Verluste im Discountzertifikat entstehen bei einem Aktienkursrückgang von rund 19 Prozent.
Batterieentwicklung als Gamechanger?
Tesla hat aber neben der hohen Volatilität und dem Aufschwung in China noch mehr zu bieten. So soll der E-Autobauer Medienberichten zufolge in der Lage sein, den 2017 angekündigten Sattelschlepper in Serie zu bauen. Als Prototyp ist er auf den Fernstraßen der USA bereits unterwegs. Antrieb und Batterie für den Lkw sollen in der Gigafactory in Nevada hergestellt werden. Angepeilt wurde die Serienfertigung eigentlich für das kommende Jahr.
Die Batterieentwicklung könnte für Tesla aber noch zu einem wesentlich bedeutenderen Faktor werden. Für Juni wurde ein „Batterietag“ von Tesla angekündigt, bei dem Gerüchten zufolge die Millionen Meilenbatterie vorgestellt werden könnte. Das heißt, mit einer Batterie lassen sich eine Million Meilen fahren. Bisher schaffen nur wenige Batterien eine Fahrleistung von 200.000 Meilen. Daher wäre die größere Fahrleistung ein Riesenschritt, um die Batteriekosten eines E-Autos zu senken, die einen erheblichen Teil Kostenblock darstellen. Dies ist technisch machbar und könnte gelingen, denn Teslas Chef Elon Musk hat noch nie in kleinen Dimensionen gedacht oder gehandelt.
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