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Wahre Größe So hat sich die Linde-Aktie nach dem Dax-Abschied entwickelt

Logo und Schriftzug des Industriegaskonzers Linde auf gelagerten Flüssiggastanks
Linde ist der größte Industriegasekonzern der Welt
© Matthias Balk/dpa / Picture Alliance
Vor rund zweieinhalb Jahren hat der deutsche Traditionskonzern Linde seine Börsennotierung in Frankfurt aufgegeben. In New York hat der Kurs stark zugelegt – obwohl das Geschäft zuletzt stagnierte

Das Unternehmen

Die Wurzeln von Linde reichen zurück bis ins Jahr 1879. Seit der Fusion mit Praxair im Jahr 2018 ist das inzwischen in Irland beheimatete Unternehmen der weltgrößte Industriegasekonzern. Außerdem verfügt es über einen Zweig im Anlagenbau. Als Linde Ende 2022 seine Notierung an der Börse Frankfurt aufgab, war es das wertvollste Unternehmen im Dax. Zeit also, zu schauen, wie sich die Linde-Aktie an der Börse in New York schlägt.

Die Lage

Ein Argument für den Wechsel war die Kappungsgrenze im Deutschen Aktienindex. Weil eine Aktie seinerzeit nur zehn Prozent (heute 15 Prozent) Gewicht im Dax haben durfte, waren die Chancen auf Kurssteigerungen reduziert. Die Aktie galt damals als strukturell unterbewertet. In New York hatte das Papier bessere Chancen auf Wertzuwächse. Seit dem Wechsel beträgt das Plus 44 Prozent, was im Dax wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre.

Die Prognose

Der Kurs fiel zuletzt wieder etwas zurück, nachdem Linde einen zurückhaltenden Ausblick für die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr gegeben hatte. Das dürfte der mauen Weltkonjunktur und der Zoll-Unsicherheit geschuldet sein. Diese Faktoren hätten wohl auch den Kurs gedrückt, wenn Linde noch in Frankfurt notiert wäre.

Der Umsatz des Konzerns trat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 33 Mrd. Dollar auf der Stelle, der bereinigte operative Gewinn stieg allerdings um sieben Prozent auf 9,7 Mrd. Dollar. Durch den jüngsten Kursrückgang ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis zurückgegangen auf 27,6. In der Vergangenheit hatte es meist zwischen 40 und 50 gelegen. Die Analysten der UBS haben daraufhin ihre Einschätzung der Aktie auf „Neutral“ angehoben, nachdem sie diese zuvor noch unter anderem wegen der hohen Bewertung zum Verkauf empfohlen hatten. Der hohe Cashflow zeige überdies eindrücklich die Anpassungsfähigkeit von Linde.

„Der Industriegasekonzern Linde agiert weiterhin nach dem Grundsatz, sich konservative Ziele zu setzen“ (Joshua Spector, UBS)

Wahre Größe: So hat sich die Linde-Aktie nach dem Dax-Abschied entwickelt
Erschienen in Capital 7/2025

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