Mit Christian Bruch an der Spitze ist Siemens Energy in eine existenzielle Krise gestürzt – nun kann der CEO endlich einen Jahresgewinn vorlegen. Aber der Turnaround ist noch nicht geschafft
Am tiefsten Punkt eines von vielen Tiefpunkten gezeichneten Jahres ist Christian Bruch der Stress anzusehen. Düstere Augenringe haben sich in seine Wangen gegraben. Sie schauen echt schlecht aus, hört er von Mitarbeitern. Seit Monaten kann Bruch nicht mehr durchschlafen.
Es ist Mitte November 2023, Bruch trägt eine bordeauxrote Krawatte und eine runde Hornbrille, die er fürs Fernsehen abnimmt. In München stellt er die Jahreszahlen von Siemens Energy vor. Der Konzern, den Bruch seit dem Spin-off von Siemens 2020 führt, war in all den Jahren defizitär, aber 4,6 Mrd. Euro Verlust für das abgelaufene Geschäftsjahr sind ein Desaster. „Das Ergebnis ist eine massive Enttäuschung“, gesteht Bruch ein.