Der Shutdown beeinflusst die Börsen, wenn auch eher leicht: Nach dem Scheitern der US-Budgetgespräche sind Anleger weltweit mit angezogener Handbremse unterwegs. An der Wall Street verlor der Dow-Jones-Index mit US-Standardwerten nach Börsenöffnung 0,2 Prozent. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq gaben jeweils rund 0,4 Prozent auf 6665 und 22.568 Zähler nach.
Parallel dazu drücken auch schwächelnde Arbeitsmarktdaten in den USA auf die Stimmung am Finanzmarkt: In der Privatwirtschaft fielen demnach im September 32.000 Jobs weg, von Reuters befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs von 50.000 erwartet. Wegen des teilweisen Regierungsstillstands in den USA wird aus der eigentlich für Freitag vorgesehenen Veröffentlichung des Jobberichts voraussichtlich nichts. Letzte Versuche der Republikaner von Präsident Donald Trump und der Demokraten, sich auf eine Übergangsfinanzierung zu einigen, blieben erfolglos. Die Regierung steht teilweise still, Behörden sind geschlossen.
Anleger zeigten sich besorgt über eine möglicherweise längere Pattsituation. „Wir gehen davon aus, dass sowohl der Arbeitsmarktbericht für September als auch die Veröffentlichung der Verbraucherpreise in der nächsten Woche verschoben werden, bis die Regierung wieder ihre Arbeit aufnimmt“, schrieben die Volkswirte von J.P. Morgan. Dies könnte die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank Fed unklarer machen.
Pharma-Aktien im Aufwind
Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Pfizer nach einem Pharma-Deal mit US-Präsident Donald Trump rund 1,2 Prozent im Plus. Im Rahmen der Vereinbarung senkt der Konzern die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente im staatlichen US-Programm Medicaid für Bedürftige und erhält im Gegenzug Zollerleichterungen. Trump hatte die Branche monatelang wegen der hohen Medikamentenpreise unter Druck gesetzt.
Auch in Europa waren es die Pharma-Aktien, die die Indizes über Wasser hielten. Der deutsche Leitindex Dax und der Euro Stoxx 50 notierten gegen Abend jeweils etwas höher bei 24.116 und 5582 Punkten.
Goldpreis mit Rekord
Bei Nike ging es 3,6 Prozent nach oben. Der weltgrößte Sportartikelkonzern stoppte im ersten Quartal 2025/26 den Abwärtstrend beim Umsatz und überraschte damit die Experten. Auf Höhenflug gingen die Aktien von Lithium Americas, die 23 Prozent zulegten. Die US-Regierung steigt bei dem Lithium-Förderer ein und sichert sich zudem eine Beteiligung an dessen Schlüsselprojekt Thacker Pass. Das Bergwerk im Bundesstaat Nevada soll nach seiner für 2028 geplanten Eröffnung der größte Lithiumlieferant der westlichen Hemisphäre werden.
Die Verunsicherung der Anleger verhalf dem Goldpreis den dritten Tag in Folge zu einem Rekord. Das in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesehene Metall verteuerte sich am Mittwoch zwischenzeitlich um bis zu ein Prozent auf den Höchststand von 3895,09 Dollar je Feinunze.