Die Deutsche Bahn will trotz der Milliardenverluste durch die Corona-Krise nicht an der Zukunft sparen. „Der Investitionsplan wird ohne Einschränkungen beibehalten“, sagte Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn im Podcast „Die Stunde Null“ (Capital, Stern, n-tv ) . Die Investitionen seien langfristig geplant – und im Bahnverkehr müsse man weit in die Zukunft schauen. „Dass wir in drei bis fünf Jahren die Kapazitäten brauchen, mit denen wir vor der Corona-Krise gerechnet haben, dessen bin ich mir sicher“, sagte Huber. „Die ganz großen Trends werden Corona überdauern.“
Während des Shutdowns hatte die Deutsche Bahn rund dreiviertel ihres Angebots aufrechterhalten – die Plätze in den ICEs und Intercity-Zügen waren allerdings monatelang nur mit zehn bis 15 Prozent belegt gewesen. Nun liegt die Auslastung bei knapp über der Hälfte. Es dauere bis zu vier Wochen, bis sich das System wieder eingespielt habe, sagte Huber. Die Züge würden nun öfter gereinigt, man verusche, die Fahrgäste besser über den Zug zu verteilen. Es gebe „kein höheres Infektionsrisiko“. Interessant sei das Buchungsverhalten der Kunden: Statt nur wenige Tage würden sie wieder einige Wochen im Voraus buchen.
Vor der Corona-Krise hatten Bahn und Bund ein ehrgeiziges Investitionsprogramm verkündet. Ziel war es, bis 2030 die Zahl der Fahrgäste auf 260 Millionen fast zu verdoppeln. Der wirtschaftliche Schaden durch Corona wird bis 2024 auf zwischen elf und 13,5 Mrd. Euro geschätzt.
Ob die Züge auch nach der Krise bisweilen mit umgekehrter Wagenreihung in die Bahnhöfe fahren werden, das hören Sie in der neuen Folge von „Die Stunde Null“ .
Im neuen Podcast „Die Stunde Null – Deutschlands Weg aus der Krise“ spricht Capital-Chefredakteur Horst von Buttlar mit Menschen, die die Corona-Krise und ihre wirtschaftlichen Folgen hautnah erleben.
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