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P&G, Beiersdorf und Co Konsumgüter-Aktien: Solide Titel für langfristige Investments

Shampoos des Konzerns P&G im Regal
Zum Sortiment von Procter & Gamble gehören u.a. Shampoos
© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Gene J. Puskar
Wer auf die Aktien führender Konsumgüter-Hersteller setzt, holt sich qualitativ hochwertige Marken ins Portfolio. Anleger sollten in turbulenten Börsenzeiten vor allem auf nicht-zyklische Titel setzen

Sie zählen zu den Lieblingen defensiver Investoren: Basiskonsumgüter. Lebensmittel sowie bestimmte Haushalts- und Hygieneprodukte sind unerlässlich für den täglichen Bedarf und damit relativ unabhängig von Konjunkturzyklen. Menschen kaufen sie auch dann, wenn es mit der Wirtschaft bergab geht. Das ist eine wichtige Unterscheidung gegenüber zyklischen Konsumgütern wie etwa Autos, Computern und Fernseher. Verbraucherinnen und Verbraucher können Anschaffungen in diesem Bereich aufschieben, weshalb die Hersteller stark auf konjunkturelle Entwicklungen reagieren. Demgegenüber genießen Hersteller von Basiskonsumgütern Preissetzungsmacht und profitieren oftmals auch von einer besonders starken Kundenbindung.

Einige der weltweit größten Konsumgüter-Konzerne haben ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Das ist interessant für all jene, die darüber nachdenken, sich Branchentitel als stabilisierenden Baustein ins Portfolio zu holen.

Umsatz von P&G gestiegen - obwohl weniger verkauft wurde

Gegründet im Jahr 1837 von den beiden Unternehmern William Procter und James Gamble ist Procter & Gamble (P&G) heute einer der größten Konsumgüter-Produzenten der Welt. Der Konzern aus Cincinnati, Ohio vereint insgesamt 65 Marken unter seinem Dach – von denen auch viele in deutschen Haushalten zu finden sind. Dazu zählen beispielsweise Head & Shoulders, Pantene Pro-V, Always, Old Spice, Braun, Gillette, Venus, Oral-B, Ariel, Lenor und Meister Propper. Eine Marke hat es sogar in den täglichen Sprachgebrauch vieler Eltern geschafft: Pampers.

P&G hat vor wenigen Tagen Einblick in seine Bücher gewährt und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Demnach erwirtschaftete der Konsumgüter-Riese im abgelaufenen Quartal bis Ende März einen konzernweiten Umsatz in Höhe von rund 20 Mrd. US-Dollar. Das war ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresviertel. Das organische Umsatzwachstum – also der Umsatz des Kerngeschäfts ohne Auswirkungen von Wechselkursen oder Übernahmen – stieg sogar um 7 Prozent. Ein besonders interessanter Aspekt, der zugleich die These der relativen Krisenresistenz von Basiskonsumgütern stützt: Der Umsatz ist gestiegen, obwohl P&G weniger Produkte verkauft hat. Das Volumen ging im abgelaufenen Quartal um 3 Prozent zurück.

Das ist möglich, weil P&G die Preise für sein gesamtes Portfolio im Schnitt um 10 Prozent angehoben hat. Die Preissetzungsmacht des Konzerns hat den geringeren Absatz überkompensiert. P&G meldete ebenso einen leicht höheren Nettogewinn von 3,4 Mrd. US-Dollar oder 1,37 US-Dollar je Aktie, gegenüber 3,36 Mrd. US-Dollar oder 1,33 US-Dollar je Aktie im Vorjahr.

Die Aktie notiert momentan bei einem Kurs von 140,40 Euro. Das mittlere Kursziel all jener Marktbeobachter, die P&C covern, beträgt 142,55 Euro. Hier scheint es also noch ein wenig Luft nach oben zu geben. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 26 (2023e) ist P&C allerdings kein Schnäppchen mehr.

Auch Beiersdorf wächst - mit Ausnahme der Luxusmarke

Wer seine Preiserhöhungen ebenfalls erfolgreich durchsetzen konnte, ist der Nivea- und Tesa-Konzern Beiersdorf. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im Auftaktquartal um rund 12 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro. Das stärkste organische Wachstum entfiel dabei mit plus 18 Prozent auf die Traditionsmarke Nivea (inklusive Labello). Deutlich geringer fiel das Wachstum mit plus 0,9 Prozent im Klebestoffe-Segment rund um Tesa aus.

Hingegen geschrumpft ist die Nachfrage nach Beiersdorfs Luxusmarke La Prairie – und das, obwohl das Dax-Unternehmen künftig gerade im Bereich Luxus-Kosmetik wachsen möchte. Mit La Prairie hat Beiersdorf eines der weltweit teuersten Hautpflege-Produkte im Sortiment: Für 100 ml einer Straffungs-Creme aus Kaviar ruft Beiersdorf Preise von knapp 1000 Euro auf. Abgesehen davon hat Beiersdorf im Vorjahr die Luxus-Kosmetikmarke Chantecaille gekauft.

Die schweizerische Bank Credit Suisse hat das Kursziel für Beiersdorf nach Umsatzzahlen zum ersten Quartal von 120 auf 135 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Aktuell notiert das Papier bei einem Allzeit-Hoch von 126,60 Euro. Abgesehen von La Prairie sei die Geschäftsdynamik insgesamt sehr gut. Der Umsatz mit der Luxusmarke dürfte sich aber in den kommenden Quartalen deutlich verbessern, so die Analysten. Mit einem KGV von 32 (2023e) ist Beiersdorf ebenfalls schon recht teuer.

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