Die jüngsten Inflationsdaten aus Deutschland erinnern an die Zeit nach der Wende. Zuletzt 1993 sah man Preissteigerungen von mehr als vier Prozent. Rechnet man auf Girokonten die Strafzinsen und etwaige Gebühren hinzu, so verlieren Sparer momentan mindestens fünf Prozent ihres Vermögens. Jahr für Jahr. Wer 200.000 Euro auf den Konten parkt hat nach einem Jahr Kaufkraft in Höhe von 10.000 Euro eingebüßt. Einfach so. Die Daten unterstreichen, dass Vermögen nur jene bewahren können, die in risikobehaftete Anlageklassen ausweichen.
Die Preissteigerungen am Immobilienmarkt sind landläufig präzise beschrieben. Wer in diesen Tagen einen Streifzug durch den Berliner Prenzlauer Berg macht wird bei den Aushängen der Immobilienbüros kaum eine Altbauwohnung im Kiez unter 6500 bis 7000 Euro den Quadratmeter finden. Dies entspricht auch den real gehandelten Marktpreisen. „Immobilien legen im Wert seit Jahren deutlich zu, breit gestreute Aktienportfolios haben selbst den Crash von 2020 innerhalb kürzester Zeit wettgemacht. Inflation ist dabei kein deutsches Phänomen, sondern auch in den USA und vielen anderen Industrieländern ist sie deutlich messbar“, erklärt Jürgen Molnar, Kapitalmarktexperte beim Broker Robomarkets.
Inflation ist gewollt
Oftmals unterliegen Sparer dabei dem Irrglauben, die Notenbank von EZB bis FED müssten ein Interesse daran haben, dass die Inflation zurückginge und die Zinsen rasch stiegen. Damit der Sparer wieder etwas zu lachen haben könnte. Das Gegenteil ist der Fall. Staaten sind über beide Ohren verschuldet und Inflation ist ein wunderbares Mittel um sich zu entschulden. Dies mag man bedauern, wenn man Geld auf dem Girokonto parkt. Am Ende gilt für die Notenbanken aber grob übersetzt der alte Satz von Helmut Schmidt „lieber fünf Prozent Inflation als fünf Prozent Arbeitslosigkeit“. Heutzutage müsste man „zusätzliche Arbeitslosigkeit“ ergänzen.
Stefan Riße, Kapitalmarktstratege bei Acatis Investment und Autor des Buches „Die Inflation kommt“, sieht den Wunsch der Notenbanker jedoch etwas differenzierter: „Die Inflationsrate für September zeigt, dass die Inflation nicht so vorübergehend ist, wie sich die Notenbanker wünschen. Vor allem Energiepreise werden zu einem echten Problem“, so Riße. Die explodierenden Gaspreise können wegen der Regulierung nur schrittweise an die Verbraucher weitergegeben werden. Für Manager von Aktienfonds scheint das Problem dabei sogar lösbar.
„Wir rechnen mit dauerhaft höherer Inflation und haben daher in einigen Fonds maßgeschneiderte gehebelte Inflationszertifikate gekauft, wodurch wir von steigenden Teuerungsraten überproportional profitieren würden“, so Acatis-Experte Riße.
Preise bleiben oben – im Energiebereich
Bei Strom wissen deutsche Kunden bereits, wie sich jahrelange Preisdynamik anfühlt, nun könnte dies bei Energie genauso laufen. Zwar werden die Preise für Öl und Gas nicht unendlich weiter steigen, vor allem schon deshalb, weil sie zunehmend durch erneuerbare Energien abgelöst werden. Bloß ist dann der politisch gewollt steigende CO2 Preis zu bezahlen.
Wer noch immer in Bargeldbeständen verhaftet ist, der kann sich dem Aktienmarkt auch defensiv und mit Teilschutzprodukten nähern. So bieten Dax-Bonuszertifikate wie die WKN PH266T mit einem Renditeziel von fünf Prozent p.a einen Puffer von 33 Prozent zum aktuellen Kurslevel. Mit anderen Worten – der Dax kann bis zu 33 Prozent fallen und der Anleger erhält trotzdem fünf Prozent Rendite auf sein Papier. Reißt die Barriere bei 10.200 Dax-Punkten, hat man dieselbe Performance wie ein klassischer Dax-ETF. Ein deutlich gemindertes Risiko für fünf Prozent liefern Produkte dieser Art und sie eignen sich für alle ehemaligen Sparer und jetzt risikobewussten Anleger als Zinsersatzpapier, damit die Inflation möglichst wenig auffressen kann.
Daniel Saurenz betreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter Info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com