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Kolumne Ihr Geld sucht ein Zuhause

Trade Republic gehört zu den bekanntesten Brokern
Trade Republic gehört zu den bekanntesten Brokern
© Political-Moments / IMAGO
Erfahrene Anleger wissen seit Jahren, dass Sparkassen und Volksbanken Auslaufmodelle sind. Die neuesten Entwicklungen am Brokermarkt lassen erahnen, wieviel Geld über die Jahre flöten ging

Es gibt wohl kaum selbst entscheidende Anleger, die nennenswerte Geldsummen bei traditionellen Banken geparkt haben. Wer einmal eine Sparkassenfiliale betreten hat und Vokabeln wie Ausgabeaufschlag oder Managementgebühr versteht, wer mitbekommen hat, was es bedeutet, wenn Berater bei Sparkasse oder Volksbank Fonds verkaufen sollen, der ahnt wie hoch die Margen sein mussten.

Auf den ersten Blick ist schon bei bloßer Betrachtung des Geschäftsmodells klar, dass reichlich Geld ein neues Zuhause suchte. Denn jede Sparkassenfiliale, jeder Angestellte, jede Immobilie muss verdient werden und sollte Rendite abwerfen. Rendite, die selbstredend der Kunde abtreten darf. Mit der Zeit hat sich die Geldanlage jedoch gewandelt und immer mehr Anleger informieren sich pro-aktiv. Da merkt man rasch, dass viele Zertifikate, ETFs oder auch Fonds für Selbstentscheider pro Jahr zwei oder drei Prozent mehr Rendite abwerfen. Angesichts einer durchschnittlichen Rendite im Dax von sechs bis sieben Prozente über die Jahrzehnte ahnt man, dass man die Hälfte des Gewinns liegen gelassen hat.

Broker im Vergleich

Auch aus diesem Grund boomt die Brokerlandschaft, auf der sich viele junge Neobroker tummeln. Trade Republic ist ein Beispiel, das jüngst in einer Finanzierungsrunde mit rund 5 Milliarden bewertet wurde. Dabei ist die Qualität nicht einmal brillant, in den letzten 15 volatilen Monaten blieb die Leistung hinter Comdirect, Consorsbank oder auch Flatex zurück. Trade Republic investiert jedoch ordentlich in Marketing, da man weiß, wieviel potenzielles Anlegergeld in Deutschland ein Zuhause sucht.

Bei den Kriterien für Neulinge bei Direktbrokern sollte der Mix aus Leistung und Kosten aber der Beste sein. Dort überzeugt in Deutschland das Modell Berlin mit dem Smartbroker, der längst nicht so groß ist wie die Platzhirsche, aber kontinuierlich wächst.

Das Angebot der Neobroker umfasst dabei viele verschiedene Leistungen. Smartbroker hat etwa den Kleinanleger im Fokus. Besonders stark ist der Broker bei Sparplänen. Hier ist er günstiger als viele andere und hat die Preisführerschaft übernommen. Insgesamt stehen mehr als 1400 sparplanfähige Investmentfonds und mehr als 700 ETF-, ETC- sowie Aktien-Sparpläne zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil ist der attraktive Depotwechsel-Service sowie die aggressive Preisstruktur. Null Euro für die Depotführung, 4 Euro Flat Fee, bei mehr als 500 Euro Ordervolumen entfallen sogar die Gebühren via Gettex. Limit- und Orderänderungen sind ebenfalls kostenfrei.

Auf die Details achten

Kostenfreien Börsenhandel oder Handel zu geringen Gebühren bieten aber auch andere Neobroker an. Mit dem zunehmenden Interesse an Börsengeschäften, aber auch an der Altersvorsorge, haben die jungen Broker einen enormen Kundenansturm erlebt. Der Wettbewerb ist intensiv, was den Anlegern zugutekommt. Die Unterschiede fangen bei der Plattform an. Nicht jeder Broker bietet sämtliche Handelsplattformen an. Hier stehen dem Anleger deutschlandweit mehr als 10 börsliche und elektronische Handelsplätze zur Verfügung.

So ist der Handel bei Gratisbroker kostenlos und Anleger erhalten das volle Gettex-Angebot. Was fehlt sind ein umfassender Service, Analyse- und Trading-Tools, Sparpläne und eine App-Lösung. Bei Scalable reicht die Preisspanne der Gebühren von 0,99 Euro pro Trade bis hin zu 4,99 Euro pro Monat. Punkten kann Scalable gegenüber Gratisbroker aber mit mehr als 1000 ETF-Sparplänen und fast 4000 aktiv gemanagten Fonds. Die mobile Nutzung via App erleichtert außerdem den Handel.

Wettbewerber Justtrade hat im Gegensatz zu manch anderen Brokern ein gut sortiertes Kryptoangebot. Zwar fällt die Auswahl nicht ganz so umfassend aus wie beim etablierten Broker Etoro, aber mit Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Ripple und Bitcoin Cash können Anleger die fünf am stärksten beachteten Cyberwährungen handeln. Allerdings können die gehandelten Kryptos nicht in ein eigenes Wallet übertragen und somit auch nicht als Zahlungsmittel eingesetzt werden. Im Direkthandel mit Zertifikaten sind die vier Emittenten angebunden: Societe Generale, UBS, Vontobel und die Citigroup. Unter dem Strich stehen somit rund 7300 Aktien, mehr als 1000 ETFs und etwa 500.000 Derivate zur Verfügung.

Fazit: Anleger sollten beim Vergleich der Neobroker neben den Gebühren auch auf die Handelsschwerpunkte der verschiedenen Institute achten und nach den eigenen Präferenzen einen Broker auswählen.

Daniel Saurenzbetreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter Info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com

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