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Absicherung Diese Versicherungen sollten Sie für Ihre Haustiere abschließen

Haustiere kosten Geld, vor allem die Tierarztbesuche. Versicherungen können die Kosten allerdings reduzieren
Haustiere kosten Geld, vor allem die Tierarztbesuche. Versicherungen können die Kosten allerdings reduzieren
© IMAGO/NurPhoto
Immer öfter werben Versicherer mit Krankenversicherungspolicen für Haustiere. Im Gegensatz zur Haftpflicht sind sie zwar kein Muss, können sich aber trotzdem lohnen

Gerade während der Corona-Pandemie schafften sich viele Deutsche einen flauschigen Freund gegen die Einsamkeit an. Was die einen überrascht und die anderen schon längst wissen: Tiere sind teuer. Insbesondere Arztbesuche schlagen zu Buche. Deswegen werben Versicherer vermehrt mit Tierkrankenversicherungen, welche ähnlich funktionieren wie die Krankenversicherung für ihre zweibeinigen Herrchen. Ist das Tier krank, bezahlt die Versicherung die medizinische Behandlung. Im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung für Hunde und Pferde ist eine Tierkrankenversicherung in der Regel kein Muss. Wer allerdings keine Police abschließt, muss die medizinischen Kosten für sein Haustier selbst tragen.

Der Markt für Tierversicherungen ist groß: Laut Statista lebten im Jahr 2020 rund 35 Millionen Haustiere in deutschen Haushalten. Katzen sind mit 15,7 Millionen Spitzenreiter, gefolgt von Hunden mit 10,7 Millionen, Tendenz bei beiden steigend. Michael Wortberg, Versicherungsexperte bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz sagt: „Bei Katzen, Hunden und Pferden ist eine Krankenversicherung mit dem richtigen Inhalt auf jeden Fall zu empfehlen.“ Bei anderen Tierarten stuft er sie als nicht notwendige Zusatzversicherung ein.

Das sind die Optionen

Die meisten Versicherer bieten Operationsversicherungen (OP) und Krankenvollversicherungen an. OP-Versicherungen kosten dabei meist zwischen 150 und 550 Euro jährlich, während Vollversicherungen für das dreifache oder mehr über die Maklertische wandern. Dafür sind dann Medikamente oder Physiotherapie mitversichert. Kostengünstiger gestalten sich Policen, bei denen die Versicherung nur einen prozentualen Anteil der Kosten übernimmt oder der Versicherte einen Eigenanteil pro Behandlung bezahlt. Aufpassen sollten Tierbesitzer hingegen bei Versicherungen, die nur einen Maximalbetrag pro Jahr versichern. Hier bleiben Versicherungsnehmer auf sämtlichen Kosten sitzen, die über diesen Maximalbetrag hinausgehen.

Generell gilt für Experte Wortberg bei Tierkrankenversicherungen der Leitsatz: „Versichern Sie so viel wie nötig – und so wenig wie möglich.“ Damit sind in seinen Augen insbesondere die OP-Versicherungen empfehlenswert, denn Operationskosten belaufen sich schnell auf mehrere Tausend Euro. Hier versichern Tierbesitzer unbedingt auch die Vor- und Nachbehandlung, denn wie beim Menschen kosten Röntgenaufnahmen und Klinikaufenthalte ein kleines Vermögen.

Viele Standardleistungen nicht mitversichert

Bei den Vollversicherungen moniert der Experte, dass sie häufig gar nicht vollen Versicherungsschutz bieten. So sind Standardleistung wie Impfungen, Entwurmungen oder Sterilisationen in den meisten Tarifen nicht mitversichert. Auch häufige Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Hüftdysplasie bei größeren Hunden, schließen die Policen mitunter aus. „Interessierte sollten sich unbedingt die Ausschlussbedingungen in den Tarifen ganz genau anschauen“, rät Wortberg. Denn auch rassespezifische Erkrankungen sind häufig ausgeschlossen. So fallen Folgeerkrankungen durch eine zu kurze Nase bei Möpsen oder Bulldoggen beispielsweise aus dem Versicherungsschutz raus. Hier lohnt sich eine Nachfrage beim Tierarzt. Dieser weiß, welche Krankheiten besonders häufig vorkommen und dementsprechend versichert sein sollten.

Grundsätzlich gilt: Nur gesunde Tiere lassen sich versichern. Für ältere Tiere und all jene mit Vorerkrankungen fordern die Versicherer mitunter Gesundheitsgutachten oder schließen sie aus der Versicherung aus. Und je älter und größer das Tier, desto teurer ist die Versicherung: „Junge Tiere zu versichern, bietet also Vorteile“, sagt der Versicherungsexperte. So sind die frühesten Erkrankungen bereits versichert und Folgeerkrankungen dementsprechend auch.

Tierhaftpflicht ist häufig ein Muss

Im Gegensatz zur Krankenversicherung ist eine Tierhaftpflichtversicherung für alle Hunde- und Pferdebesitzer ein Muss. Denn der Halter haftet für Schäden, auch wenn ihn selbst keine Schuld am Unfall trifft. Besonders im Straßenverkehr lauern hohe Kosten durch Sach- oder Personenschäden. Die Deckungssumme sollte dementsprechend, ähnlich wie bei der Haftpflicht für Menschen, zwischen fünf und zehn Millionen Euro liegen. Wichtig: Wer in einer Mietwohnung wohnt, versichert Mietschäden unbedingt mit. „Aus eigener Erfahrung weiß ich: Hunde, die auf ihre Besitzer warten, zerkratzen gerne mal die Wohnungstür“, schmunzelt Wortberg. Katzen und andere Kleintiere sind übrigens in der Regel über die private Haftpflicht ihrer Halter versichert.

Noch ein aktueller Hinweis vom Versicherungsexperten: Geflüchtete Menschen aus der Ukraine, die ihre geliebten Vierbeiner bei sich haben, können diese in den Tierhaftpflichtpolicen ihrer Gastgeber mitversichern. Hierfür ist häufig nur eine kurze Mitteilung an den Versicherer notwendig.

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