Andrew Chorlton wacht beim Vermögensverwalter M&G über alle Anlagen in Anleihen, insgesamt 160 Mrd. Euro. Seit diesem Frühjahr hat er einiges zu tun. Wie orientiert man sich um, wenn US-Bonds nicht mehr sicher sind?
Herr Chorlton, Sie verwalten ein Vermögen von rund 160 Mrd. Euro – und halten einen großen Teil davon in US-Anleihen. Wie müssen wir uns Tage wie den 2. April bei Ihnen vorstellen – den von US-Präsident Trump ausgerufenen „Liberation Day“, als er Zölle gegen die ganze Welt verhängte?
ANDREW CHORLTON: Ganz ehrlich: Es war sehr ruhig.
Wie bitte?
Ja, ein Außenstehender hätte wohl keinen Unterschied bemerkt. Solche Krisen sehen anders aus als in Filmen und im Fernsehen. Da rennt niemand über die Gänge oder schließt hektisch irgendwelche Positionen. Zumal man gerade diese Situation antizipieren konnte und wir vorbereitet waren.