Roboter, die Pakete zustellen. Fernseher, die sich aufrollen. Ampeln, die mit den heranfahrenden Autos kommunizieren. Auf der CES in Las Vegas werden diese Woche die technologischen Neuheiten des Jahres vorgestellt.
Da lassen sich auch deutsche Unternehmen nicht lange bitten. Rund 50 Aussteller kommen in diesem Jahr aus Deutschland zu der Unterhaltungselektronik-Messe. Und viele davon repräsentieren Branchen, die man kaum der klassischen Unterhaltungselektronik zuordnen kann: Die Automobilbauer nutzen die CES inzwischen gerne, um ihre Neuheiten zu präsentieren. Dafür lassen sie die Detroit Motor Show – eine der größten Automessen der Welt – inzwischen links liegen. Man umgibt sich einfach gerne mit den großen Tech-Giganten.

Daimler hat auf der Messe unter anderem das neue CLA Coupé vorgestellt, das Bewegungen des Fahrers erkennen und Sprachbefehle umsetzen soll. Audi zeigt ein Unterhaltungskonzept, bei dem ein Passagier auf der Rückbank mit einer VR-Brille nicht nur ein Bild sieht, sondern die Fahrbewegungen darin nachvollzogen werden. BMW zeigt zumindest virtuell, wie sich die autonome Fahrt im BMW Vision iNEXT anfühlen soll.
Die Zulieferer liefern nicht mehr nur an die Auto-Konzerne
Aber nicht nur die Hersteller selbst, auch die deutschen Zulieferer präsentieren Neuheiten, die sich vor allem um Vernetzung und KI drehen. Die Pakete ausliefernden Roboter und auch die kommunizierenden Ampeln aus der Einleitung präsentiert Continental. ZF Friedrichshafen stellt einen AI-fähigen Computer vor, der die nötige Rechenleitung für komplexe Situationen beim autonomen Fahren aufweist. Gemeinsam mit dem Aachener Start-up e.Go präsentieren sie einen selbstfahrenden Elektrobus, der 2020 voll einsatzfähig sein soll. Automobilelektronikhersteller Paragon stellt auf der Messe einen KI-Sprachassisten für das Auto und intelligente Lautsprecheranlagen vor.

Schäffler zeigt ein überdachtes Pedelec names "Bio-Hybrid" und Bosch stellt seine Vision von der Kombination aus dem Internet der Dinge und KI vor. Die beinhaltet unter anderem ein emissionsfreies, vernetztes und autonomes Shuttle-Konzeptfahrzeug, einen Projektor zur Rezeptesuche auf der Küchenarbeitsfläche und einen sich an Wetter anpassenden Roboter-Mäher.
Von Cremesprühern zu smarten Steckdosenleisten
Doch auch deutsche Unternehmen aus ganz anderen Branchen sind dieser Tage in Las Vegas unterwegs: Ioniq zum Beispiel. Das Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, mit der Hautcreme gleichmäßig auf die Haut gesprüht wird. Oder Beyerdynamic, die in diesem Jahr zum zweiten Mal den Innovation Award auf der CES erhalten. 2019 werden die Audiotechniker für den Kopfhörer Lagoon Anc. ausgezeichnet, der die Jury mit einer Kombination aus Noise Cancelling und Klangpersonalisierung überzeugte.

Auch dabei ist das Müncher Heimelektronik-Unternehmen Eve, das eine LED-Lichtleiste und eine über App steuerbare Steckdosenleiste vorstellt. Oder Laut, ein Unternehmen, was Handyhüllen und Smartwatchbänder herstellt. Das Aachener Luftfilter-Unternehmen Smart Purifier darf dabei sein, obwohl sein Produkt erst 2020 gelauncht wird.
Man sieht, die Deutschen sind präsent auf der CES. Doch wie wir es aus Deutschland gewohnt sind: Die Autobranche dominiert.