Ausgerechnet am Tag, an dem VW-Chef Oliver Blume den tiefsten Gewinneinbruch seit langem zu erklären hatte, konnte der Vorstand des Autokonzerns Glückwünsche entgegennehmen. Und sie kamen auch noch von einem Bankanalysten, also dem Angehörigen einer Berufsgruppe, die besonders schonungslos auf schlechte Ergebnisse blickt. Doch es war weder Sarkasmus noch Schmeichelei, als der Autospezialist Horst Schneider von der Bank of America den VW-Vorstand am Freitagvormittag dafür lobte, dass er in seinem kriselnden Kerngeschäft in Europa überraschend gut vorangekommen sei in Sachen Gewinn – und hier nun plötzlich sogar als Vorbild für die Konkurrenten Stellantis und Renault gelten könne, die lange Zeit ihrerseits VW als leuchtende Vorbilder vorgehalten wurden.
Analyse
Autokonzern Mehr Autos, weniger Gewinn: VWs Zugpferde fallen aus
Ein Mitarbeiter von Volkswagen arbeitet an der Karosserie eines VW ID.3
© Sebastian Kahnert / Picture Alliance
Der VW-Konzern stabilisiert sein Massengeschäft, und wird in Europa zum E-Auto-Champion – doch es nützt nichts. Vor allem die Misere bei Audi und Porsche verschlechtert sich erschreckend schnell