Erst fantastischer Aufschwung, dann ebensolche Krise. Um das Imperium zu retten, zettelte der letzte Disney im Konzern einen Aufstand an – und ließ Disney-CEO Michael Eisner entfernen
In Schlangen standen sie, um in das Kongresszentrum in Philadelphia gelassen zu werden. Die Disney-Hauptversammlung 2004 war weit mehr als eine Veranstaltung für Finanzleute. Sie war eine Art Familientreffen. Immerhin waren (und sind) viele Mitarbeiter und Ex-Mitarbeiter Aktionäre. Roy Disney – der letzte Disney im Konzern – hatte seit Wochen per Website, mit Anschreiben und persönlichen Anrufen dafür getrommelt, nach Philadelphia zu reisen. Er wollte mit seinem Partner Stanley Gold „die Magie wieder errichten“. Kreativität sei schließlich „der Motor, der diesen Zug antreibt“, rief Roy Disney. Und forderte unter donnerndem Applaus: „Ein neues Managementteam muss her.“