Die Top-Marken gehören zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Die 100 Unternehmen mit dem wertvollsten Markenimage legten 2021 um 15 Prozent zu, wie die Beratungsfirma Interbrand in ihrem jährlichen Ranking berechnet hat. Demnach waren die Top 100 insgesamt 2,7 Billionen US-Dollar wert. Die drei stärksten Marken (Apple, Amazon und Microsoft) wuchsen den Angaben zufolge sogar um rund ein Viertel und waren gemeinsam fast doppelt so viel wert wie die restlichen Vertreter der Top 10.
Die besten deutsche Marken
Deutsche Marken konnte da nicht ganz Schritt halten. Nur zwei steigerten laut Interbrand ihren Markenwert um mehr als zehn Prozent. Alle verzeichneten jedoch zumindest ein Wachstum. Interbrand kalkuliert den Wert von Marken unter anderem anhand des Umsatzes. Die Experten untersuchen ferner, wie stark die Marke Kaufentscheidungen von Verbrauchern beeinflusst oder wie sehr sie Kunden an sich binden kann.
Zehn deutsche Unternehmen sind aktuell unter den 100 Top-Marken vertreten. Wir stellen sie vor:
Die Wertvollsten deutsche Marken

Interbrand führte in seinem Länder-Ranking für Deutschland neun Marken. Allerdings hat es eine Zehnte, nämlich DHL, in die Top 100 der wertvollsten Marken geschafft. Die Analysten bescheinigten dem Logistiker mit Hauptsitz in Bonn einen Zuwachs um sieben Prozent auf 6,7 Milliarden US-Dollar. DHL verbesserte sich damit auf der Gesamtliste um einen Rang auf Platz 80.

Ebenfalls einen Platz nach oben ging es für Siemens. Der Markenwert des Mischkonzerns aus München wuchs laut der Analyse binnen eines Jahres um fünf Prozent auf 11,0 Milliarden Dollar. Das bedeutete weltweit Platz 60 und Rang neun in Deutschland.

Autobauer waren unter den wertvollsten deutschen Marken die stärkste Branche. Nicht jeder konnte aber im Boom-Jahr Schritt halten. Porsche verlor trotz eines Zuwachses an Boden und wurde von Interbrand auf Platz 58 drei Ränge schlechter eingestuft. Der Markenwert stieg den Experten zufolge um vier Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar.

Der enorme Wertzuwachs unter den größten Marken wird auch am Beispiel von Adidas deutlich. Der Sportartikelhersteller legte laut Interbrand um elf Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar zu. Das war das zweitgrößte Plus unter den deutschen Spitzenmarken – reichte im internationalen Vergleich aber gerade mal, um von Rang 50 auf Platz 49 vorzurücken.

Ähnlich erging es Volkswagen. Der deutsche Marktführer legte in dem Ranking um neun Prozent zu und kam auf 13,4 Milliarden Dollar. Dennoch verharrten die Wolfsburger auf Platz 47.

Noch härter traf es Audi. Ein Plus von acht Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar reichte nicht aus, um den Abstieg vom 44. auf den 46. Platz zu stoppen.

Die Allianz war die Gewinnerin unter den laut Interbrand wertvollsten deutschen Marken. Der Versicherungskonzern verbesserte sich demnach um 17 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar. Damit rückte das Unternehmen fünf Plätze auf Rang 34 vor und kam in Deutschland auf den vierten Platz.

SAP hingegen konnte ebenfalls nicht mit dem weltweiten Wertzuwachs Schritt halten. Das Softwareunternehmen steigerte sich zwar laut den Analysten um sieben Prozent. 30,1 Milliarden Dollar Markenwert reichten im harten internationalen Wettkampf aber nur noch für Platz 20, zwei Ränge schlechter als im Vorjahr.

Abwärts ging es auch für BMW. Der Münchner Autobauer entfernte sich weiter von den globalen Top 10 von Interbrand. Er fiel um einen Platz auf Rang zwölf. Das Plus von fünf Prozent (auf 41,6 Milliarden Dollar) war der drittniedrigste Wert in den Top 12. Für den niedrigsten Zuwachs sorgte der deutsche Spitzenreiter in dem Ranking.

Mercedes-Benz hat es 2021 als einzige deutsche Marke in die weltweiten Top 10 von Interbrand geschafft. Die Analysten platzierten den Autohersteller fast genau auf halber Strecke zwischen Toyota und McDonald's auf Platz acht der wertvollsten Marken der Welt. Mercedes-Benz konnte allerdings nur um drei Prozent wachsen (auf 50,9 Milliarden Dollar). Das war nach Coca-Cola mit einem Plus von nur einem Prozent der geringste Zuwachs der Top 10.