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Europawahl Stark oder sterblich? Die EU steht vor „riesigen Aufgaben“

Chinas Präsident Xi, Frankreichs Staatschef Macron und EU-Kommissionschefin von der Leyen sitzen an einem runden Tisch
Treffen in Paris: Chinas Präsident Xi, Frankreichs Staatschef Macron und EU-Kommissionschefin von der Leyen begegneten sich Anfang Mai im Elysée-Palast
© Bestimage / IMAGO
Sicherheit in Europa ist ein Top-Thema für die EU. Die USA sehen Europa dabei als Partner, für China ist die EU eher ein Störfaktor. Wo steht Brüssel auf der Weltbühne? Ein Blick von außen

Es war eine ernste Warnung, die der Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kürzlich zur Zukunft der EU aussprach: „Wir müssen uns heute darüber im Klaren sein, dass unser Europa sterblich ist“, so seine Worte. Für Mikko Huotari, Direktor des Mercator Institute for China Studies (Merics), sind sie höchst präsent. Denn er teilt die Sorge: „Wir haben die größte sicherheitspolitische Krise Europas, die überhaupt erstmal überstanden werden muss“, konstatiert Huotari im Podcast „Wirtschaft Welt & Weit“. Für ihn hat es höchste Priorität, „die europäische Sicherheit mit der Ukraine zusammen zu bewahren und herzustellen“.

Pünktlich zur Europawahl wagt die neue Podcast-Folge einen Blick von außen auf die EU. Für Julia Friedlander, Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke, steht aus der Sicht der USA die Partnerschaft zu Europa im Vordergrund. Der chinesische Blickwinkel auf die EU hingegen ist ein anderer, wie Mikko Huotari beschreibt: „Ganz salopp gesagt, sie nervt“, bringt der Merics-Direktor Pekings Perspektive auf den Punkt. Denn die EU übe Druck aus in großen strategischen Fragen wie Chinas Verhältnis zu Russland, ebenso durch ihre Handelspolitik und den Fokus auf Menschenrechtsfragen. Dabei geht der Blick auch nach Taiwan.

Wie handlungsfähig ist die EU

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht damit, die demokratisch regierte Insel mit militärischen Mitteln mit China zu vereinigen. Für die USA ist diese Krise laut Friedlander viel konkreter als für die EU: In Washington gehe es nicht um die Frage, ob die Taiwan-Krise eskaliere, sondern wann. Muss die EU diese Gefahr noch viel stärker auf dem Schirm haben? Schließlich hätte eine Eskalation massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Wie kann die Europäische Union die finanziellen Herausforderungen angehen, die durch neue sicherheitspolitische Herausforderungen entstehen? Was kann sie sich dabei in den USA abgucken? Und wie handlungsfähig ist die EU mit ihren aktuell 27 Mitgliedstaaten? Über diese und viele weitere Themen spricht Host Andrea Sellmann mit Julia Friedlander und Mikko Huotari.

Julia Friedlander ist Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke. Die US-Amerikanerin hat dabei nicht nur die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland im Blick, sondern denkt von jeher die europäische Komponente mit. Für Merics-Direktor Mikko Huotari zählen die chinesisch-europäischen Beziehungen zu seinen Forschungsschwerpunkten.

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