Sie sind reich, einflussreich und verdanken ihre Macht einem Mann: Wladimir Putin. In beispiellosem Ausmaß haben Washington und Brüssel in ihrer jüngsten Reaktion auf Moskaus Völkerrechtsbrüche in der Ukraine Mitglieder des innersten Kreises des russischen Präsidenten ins Visier genommen. Von ihnen wird angenommen, „dass sie an der Kleptokratie des russischen Regimes beteiligt sind“, so das US-Finanzministerium: Eliten, die ihre Nähe zu Putin nutzen, um zulasten des Volkes den russischen Staat zu plünderten und sich selbst zu bereicherten. Auch Familienmitglieder sind auf den neuesten Sanktionslisten, da sie „Vermögenswerte verschieben“ und „Reichtum verbergen“.
Auch das mehrere hundert Seiten lange Sanktionspaket der Europäischen Union zielt auf prominente Vertraute Putins in der russischen Elite ab, darunter auch hochrangige Vertreter der russischen Propagandamaschine im In- und Ausland. Die Sanktionen bedeuten, dass den betreffenden Personen die Einreise in die Europäische Union untersagt wird und ihre Vermögenswerte eingefroren werden. Letzteres stellt sich im europäischen Bankensystem schwieriger dar als im amerikanischen.
Viele der Männer aus Putins Machtzirkel haben viel gemeinsam, schreibt ein Moskauer Beobachter: Sie sind im Durchschnitt 68 Jahre alt und der Moment, der ihre Existenz am stärksten geprägt hat, war der Zusammenbruch des Sowjetreiches, was Putin als die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts beschrieben hat. Viele haben einen Hintergrund im Geheimdienst wie Putin, oder gehören Seilschaften aus seiner Zeit als Bürgermeister von Sankt Petersburg an.