Exklusiv Rodenstock-Erbin: Was Familienunternehmen unterschätzen

Die Familienunternehmerin Beatrice Rodenstock
Die Familienunternehmerin Beatrice Rodenstock
© Fritz Beck
Viele deutsche Unternehmerfamilien sind mittlerweile bereit, die Führung ihrer Firmen in fremde Hände zu geben, statt einen Erben aus den eigenen Reihen zu verpflichten. Meist unterschätzten sie dabei aber, was dieser Trennungsprozess für die Familie bedeute

„Von der Unternehmer-Familie wurden wir zur Investoren-Familie. Es reicht aber nicht, nur das Vermögen zu verwalten. Man braucht als Familie ein neues, sinnstiftendes Projekt“, sagte Beatrice Rodenstock im Interview mit Capital. Aktuell sei fast die Hälfte der Familienunternehmen bereit, bei der Nachfolgeregelung neben dem kompletten Verkauf über Alternativen wie der Beteiligung eigener Mitarbeiter oder externer Manager nachzudenken. Solche Modelle „werden heute auch gesellschaftlich akzeptiert. Man steht nicht mehr schlecht da, wenn man ein Familienunternehmen verkauft“, so Rodenstock weiter.

Die 46-Jährige ist selbst Mitglied einer traditionsreichen Unternehmerfamilie. Ihr Ururgroßvater Josef hatte den Brillenhersteller Rodenstock vor über 140 Jahren gegründet. Nachdem hohe Verluste und Schulden angefallen waren, verkaufte die Familie 2003 an den Finanzinvestor Permira und zog sich auch aus der operativen Führung zurück.

Das sei eine schwierige Entscheidung gewesen, sagt die Münchnerin heute. „Wir hätten uns die Lage anders gewünscht. Aber da mussten wir professionell sein.“ Sie und ihr jüngerer Bruder seien nie verpflichtet worden, das Unternehmen fortzuführen. „Mein Vater wollte den Druck, den er selbst empfunden hatte, nicht an uns weitergeben“, sagte Rodenstock gegenüber ‚Capital‘. Rückblickend räumt sie aber ein: „Natürlich hätte ich da gerne noch einen Beitrag geleistet.“ Die Familie habe nach wie vor eine sehr enge Bindung zum Unternehmen. Ihr Vater Randolf Rodenstock sitzt noch im Aufsichtsrat und ist Vorstand der Pensionskasse.

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