Der Corona-Schock hat Deutschland und die ganze Welt in eine tiefe Krise gestürzt. Aber was macht diese Krise so besonders? Wie verändert sie unser Leben? Und welche Auswege gibt es? Der Capital-Podcast „Die Stunde Null – Deutschlands Weg aus der Krise“ stellt diese Fragen den Menschen, die durch die Krise steuern: Unternehmern, Wissenschaftlern, Managern, Philosophen und Ökonomen.
In die Herzkammer der deutschen Industrie, unsere Schlüsselbranche, der Ort, an dem sich seit Jahrzehnten Zehntausende stolze Ingenieure und Fabrikarbeiter tummeln, trat vor sechs Wochen Stille ein. Die deutschen Autohersteller haben ihre Fabriken geschlossen, sie verloren mit jeder Woche Milliarden. Doch es soll langsam wieder losgehen. „Jetzt bewegen wir uns wieder“, sagt Albrecht Reimold, er plant und organisiert den Start als Produktionsvorstand bei Porsche in Zuffenhausen.
Über die sechs Wochen des Produktions-Shutdowns hat das Unternehmen einiges verloren. „Jeder Porsche ist in einer Preisklasse zwischen 70.000 und 250.000 Euro – wenn wir in Stuttgart 250 und in Leipzig 500 Einheiten pro Tag produzieren, kann man sehr schnell hochrechnen, was wir uns an Umsatz fehlt“, sagt er in „Die Stunde Null“ mit Horst von Buttlar. Neben den beiden Standorten produziert Porsche noch in Osnabrück und in Bratislava. „Da ist es sehr, sehr schwierig – wenn nicht gar unmöglich – jetzt noch die Jahresziele des Unternehmens zu erreichen.“
Damit es wieder los gehen kann, tragen die Mitarbeiter bei dem Produktionsstart Masken und gehen sich, soweit eben möglich, unter Beachtung der 1,5-Meter-Abstandsregel aus dem Weg. Zudem sollen sich in den Pausenräumen immer nur maximal zwei Personen aufhalten. Reimold sagt allerdings auch: „Wir machen keine Fiebermessungen am Werkstor.“ Stattdessen setze Porsche auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter, die Entscheidung, ob man arbeiten kann, solle bereits zu Hause getroffen werden, nicht erst am Werkstor.
Der Produktionsstart muss schrittweise angegangen werden, mit der Karosserie wird begonnen, erst dann kann die Montage anlaufen. Das kann Porsche nicht allein bewältigen, sondern nur in Zusammenarbeit mit den Zulieferern. Viele von ihnen aus Italien und Resteuropa waren „das Zünglein an der Waage“, sagt er. Die Schwierigkeit, so Reimold, ist, dass in der ganzen Welt unterschiedliche Bedingungen herrschen, bei hunderten von verschiedenen Lieferanten wird die logistische Zusammenstellung der benötigten Autoteile stark verkompliziert.
Das ganze Interview hören Sie in der neuen Folge von „Die Stunde Null – Deutschlands Weg aus der Krise“.
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