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Solarkonzern Radikalkur bei Meyer Burger – auch Chef Erfurt muss gehen

Die Aktie des Schweizer Solarkonzerns Meyer Burger hat auf ein Jahr betrachtet mehr als 98 Prozent seines Werts verloren
Die Aktie des Schweizer Solarkonzerns Meyer Burger hat auf ein Jahr betrachtet mehr als 98 Prozent seines Werts verloren
© Zoonar / IMAGO
Der Schweizer Solarkonzern will 200 Stellen bis 2025 streichen. Auch Firmenchef Gunter Erfurt und Finanzvorstand Markus Nikles verlassen das Unternehmen

Der unter Druck geratene Schweizer Solarkonzern Meyer Burger zieht die Reißleine: Die Firma will mit einem neuen Konzernchef, Restrukturierungen und dem Verkauf von Randbereichen wieder auf Kurs kommen, wie Meyer Burger am Mittwoch mitteilte. Ziel sei es, ab 2026 bei einem Umsatz von 350 bis 400 Millionen Franken ein operatives Ergebnis (Ebitda) im mittleren zweistelligen Millionenbereich zu erzielen. Die Planungen basierten auf den bereits überwiegend vorhandenen Produktionskapazitäten und bestehenden Abnahmeverträge.

Die Restrukturierungen sehen zudem den Abbau von Stellen auf 850 von derzeit rund 1050 vor. Wie zuletzt angekündigt, bleiben die Standorte in Deutschland bestehen und die Produktion in den USA wird hochgefahren.

Profitablität statt Wachstum

Meyer Burger teilte zudem mit, dass Firmenchef Gunter Erfurt und Finanzvorstand Markus Nikles das Unternehmen verlassen würden. Meyer Burger-Manager Franz Richter solle neuer Konzernlenker werden. Für die Finanzen sollen zunächst Ralf Hermkens (USA) und Frank Zimmermann (Europa) dem Vorstand berichten. Die auf drei Mitglieder reduzierte Geschäftsleitung werde sich zunächst auf die möglichst schnelle Wiedererreichung der Profitabilität konzentrieren. Zudem würden zur Schließung der verbleibenden Finanzierungslücke verschiedene Möglichkeiten analysiert.

Meyer Burger schreibt seit Jahren Verluste. 2023 verbuchte die Firma bei einem Umsatz von 135 Millionen Franken ein Ebitda von minus 164 Millionen Franken. Der Vorstand wollte ursprünglich seine Produktion weitestgehend in die USA verlagern, musste die Pläne aber mangels Finanzierungsmöglichkeiten aufgeben.

rtr/jti

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