Die Bundesregierung hat sich hinter die Krankenhausreform gestellt. Trotzdem gehen deutsche Kliniken in diesem Jahr reihenweise pleite. Wie kann das sein, wenn Unsummen ins System fließen?
Auf der Herz-Überwachungsstation des Klinikums Coburg ragen zwölf Paar Füße in den Raum, getrennt durch dünne, hellblaue Vorhänge. Von oben brennt weißes Licht, irgendwo quietschen Schuhe auf dem Gummiboden, alle Patienten sind an Monitore angeschlossen, die in endlosen Linien ihre Herzfrequenzen zeichnen. Chefarzt Christian Mahnkopf steht mit Stethoskop in der Kitteltasche neben der Eingangstür und lässt seinen Blick schweifen. Wer hier liegt, hat Herzprobleme und lässt sie ambulant untersuchen. Morgens reinkommen, unter Kurznarkose Herzkranzgefäße und -kammern durchleuchten lassen, abends wieder raus, die Krankenkasse bezahlt – so einfach kann es laufen für Krankenhaus und Patienten.