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IW-Studie KI könnte Wirtschaftsleistung um hunderte Milliarden Euro steigern

Die Veröffentlichung von ChatGPT3 im vergangenen November zeigte vielen Menschen das Potenzial der Künstlichen Intelligenz auf
Die Veröffentlichung von ChatGPT3 im vergangenen November zeigte vielen Menschen das Potenzial der Künstlichen Intelligenz auf
© IMAGO/Zuma Wire
In Deutschland setzen bereits 600.000 Unternehmen Künstliche Intelligenz ein. Laut einer IW-Studie liegt das Potenzial aber deutlich höher – und könnte mehrere hundert Milliarden Euro zur deutschen Wertschöpfung beitragen

Die deutsche Wirtschaft könnte durch Künstliche Intelligenz (KI) einen enormen Boost erfahren: 330 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung stecken potenziell in der Nutzung von generativer KI. Das zeigt eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft.

Michael Hüther, Direktor des IW, sagte bei der Präsentation der Ergebnisse: „Das Potenzial lebt davon, dass es in der Breite der Wirtschaft genutzt wird.“ Nur wenn mindestens die Hälfte der deutschen Unternehmen, KI in ihre Arbeitsabläufe integrieren würden, wäre die entsprechende Wertschöpfung möglich. Wichtig sei diese Erkenntnis auch, weil bis 2030 drei Millionen Menschen in Rente gingen und durch Überalterung 4,2 Milliarden Arbeitsstunden jährlich fehlen würden. Der Einsatz von KI könne 3,9 Milliarden Arbeitsstunden auffangen, indem Arbeitnehmer in der freigewordenen Zeit produktiveren Aufgaben nachgingen.

Gerade im Vergleich mit anderen europäischen Ländern hinkt Deutschland beim Produktivitätswachstum hinterher. Hüther sieht hier eine Chance, sich mit Hilfe von KI zu behaupten – wenn sie nicht überreguliert wird. „Die Wertschöpfung durch KI wird nicht vom Himmel fallen, die muss man auch genehmigen.“ 

Der IW-Studie zufolge sind sowohl Arbeitgeber als auch -nehmer aufgeschlossen gegenüber KI-Anwendungen: Fast die Hälfte denkt, dass die Wirtschaft durch die Technologie heute schon produktiver ist. Etwa 17 Prozent der deutschen Unternehmen setzen KI bereits ein, beispielsweise in den Bereichen Text, Datenanalyse oder Marketing. 

Als Handlungsempfehlungen sieht die Studie unter anderem vor, die Studiengänge zu KI massiv auszubauen. 2020 habe es im Vereinigten Königreich 1244 KI-Studiengänge gegeben, in Deutschland lediglich 125. Und natürlich müsse auch die Netzinfrastruktur grundsätzlich stimmen – sprich: 5G-Ausbau und leistungsstarke Technologie. „Wir können uns die Lücken hier nicht mehr leisten“, so Hüther und sieht Deutschland unter Zugzwang. Noch gebe es das Potenzial, doch es werde jeden Tag weniger. 

In der Öffentlichkeit spielt KI spätestens seit Ende letzten Jahres eine große Rolle. Damals machte Open AI seine dritte Version von Chat GPT kostenfrei zugänglich, wodurch die Google-Suchanfragen nach dem Begriff „Künstliche Intelligenz“ sprunghaft in die Höhe schnellten. Google steht auch als Auftraggeber hinter der Studie von IW Consult, die zum IW gehört. 

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