Nach der Wende sollte der Luxus auch den Osten erobern. Mit Nobelbauten wie dem Berliner Quartier 206 blendete ein Steuerberater aus Jülich die Republik – doch die Landschaften blühten nicht lange
Es sollte die Krönung seines bisherigen Lebenswerks werden. Als 1997 das Quartier 206 eröffnete, 8000 Quadratmeter Nobel-Einkaufsfläche im Herzen Berlins, war sein Erbauer Anno August Jagdfeld längst reich. Als geschäftstüchtiger Spross kleinbürgerlicher Verhältnisse im äußersten Westen des Landes hatte er es nach der Wende im Osten zu Geld gebracht, mit geschlossenen Immobilienfonds, gefördert durch Steuersparmodelle, wie sie nach dem Mauerfall florierten.