Die Flutkatastrophe hat für massive Zerstörung gesorgt , vor allem in den besonders betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, in Teilen Sachsens und Bayerns. Mehr als 160 Menschen sind gestorben (Stand: 20.07.), viele weitere werden noch immer vermisst. Die Wassermassen haben zahlreiche Häuser beschädigt oder gleich ganz mitgerissen.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat den Opfern der Flutkatastrophe Hilfen in dreistelliger Millionen-Höhe versprochen, die ersten Zahlungen sollen noch in diesem Monat fließen. Er sprach von einem „nationalen Kraftakt“; wer sein Geschäft oder Haus verloren habe, könne die Schäden nicht alleine tragen. Man müsse den Flut-Opfern jetzt „schnell, großzügig und unbürokratisch“ helfen.
Altmaier verspricht Corona-Flutpauschale
Auch viele Unternehmen in den Regionen haben unter dem Hochwasser zu leiden. In einigen steht wegen Überflutungen die Produktion, andere haben schwere Schäden in der Infrastruktur davongetragen. Einem Sprecher des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau NRW zufolge sollen etliche Mitglieder von dem Hochwasser betroffen seien.
Die Bandbreite an Schäden ist groß: vom Autozulieferer, in dessen Produktionshalle das Wasser meterhoch stand, über das Outlet-Center, dessen Ladenlokale nun zerstört sind, bis hin zu überfluteten und zerstörten Gleisen der Bahn.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier sprach sich für eine Corona-Flutpauschale von bis zu 10.000 Euro aus, die Unternehmen zugute kommen soll, die gleich doppelt getroffen wurden – von der Flut und der Corona-Pandemie. Schätzungen zufolge könnte sich der Schaden des Hochwassers für die deutsche Wirtschaft auf eine Milliardensumme belaufen.
Diese Unternehmen hat die Flut getroffen:
Diese Unternehmen sind von der Flut betroffen
Das Werk des Autozulieferers ZF in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde vom Hochwasser so stark beschädigt, dass die Produktion ausgesetzt werden musste. Produktions- und Lagerhallen wurden geflutet, das Wasser habe bis zu zwei Meter hoch gestanden, zitiert die Deutsche Presseagentur einen Sprecher. Demnach seien Fahrzeuge in die Hallen gespült worden.
Das Hochwasser hat etliche Bahnhöfe und Gleisabschnitte beschädigt. Die Deutsche Bahn spricht von massiven Beschädigungen an 80 Bahnhöfen und Haltepunkten und Schäden auf mehr als 600 Kilometern Gleisen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Das Steigenberger-Hotel an der Ahr war gerade repariert worden, dann kam die Flut. Die Gäste wurden rechzeitig in ein anderes Hotel gebracht, der Strom fiel aus, die EDV wurde zerstört. Auf der Internetseite des Hotels heißt es, das Hotel stünde vorübergehend nicht zur Verfügung.
Die Fluten haben die Infrasturktur der Deutschen Telekom, aber auch die von Vodafone und Telefónica Deutschland beschädigt. Die Deutsche Telekom teilte mit, die Wasser- und Geröllmassen hätten in weiten Teilen NRWs und in Rheinland-Pfalz große Schäden verursacht. Das betreffe insbesondere die Kupfer- und Glasfaserkabel und die Netztechnik in den Kästen an den Straßen. Weiter heißt es: „Unsere Mobilfunksender leiden ebenfalls unter Wasserschäden, Stromabschaltungen und Schäden in den zuführenden Festnetzleitungen.“
RWE hat in Folge der Flut den Brauntagebau Inden unterbrochen und auch die Produktion im Kraftwerk Weisweiler gedrosselt. Auch einige Wasserkraftwerke an Mosel, Saar, Ruhr und in der Eifel wurden zeitweise stillgelegt. RWE rechnet mit einem Schaden in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Betrages.