Olaf Scholz spielt mit seinen Gesprächspartnern gern ein unausgesprochenes Spiel: Ich sehe was, was du nicht siehst. Vor allem, wenn Journalisten dumme Fragen stellen, was sie natürlich meistens tun, lässt er die Anwesenden spüren, dass sie etwas nicht verstehen (was er längst durchdacht hat) und nicht antizipieren (was er längst voraussieht).
Dieses Spiel ist seit dem Kriegsausbruch an Grenzen gekommen, weil Scholz’ Kommunikation versagt. Die Form der schweigenden Überheblichkeit funktioniert nicht mehr. Annalena Baerbock liefert die Klarheit, Robert Habeck Einordnung, Überbau und Zweifel gleich mit. Der Kanzler liefert Unsicherheit in unsicheren Zeiten. Zumindest wirkt er so.