Digital-Labs Der Innovations-Kannibalismus der Lufthansa

Der Innovation Hub der Lufthansa löst mit seinen Entwicklungen im eigenen Unternehmen nicht nur Begeisterung aus
Der Innovation Hub der Lufthansa löst mit seinen Entwicklungen im eigenen Unternehmen nicht nur Begeisterung aus
© Lufthansa
Die Innovationslabore deutscher Unternehmen sollen unter Druck kreativ sein. Der Innovation Hub der Lufthansa löst mit seinen Entwicklungen im eigenen Unternehmen nicht nur Begeisterung aus.

Konkurrenz für eigenen Service?

Er gilt als Vorreiter der Szene, der Ideen rasch umsetzt: der Lufthansa Innovation Hub in
Berlin. Sein Vorteil: Er hat einen Großkonzern im Hintergrund, der eine Grundneigung zu digitalen Projekten hat. Sein Nachteil: Er hat einen Großkonzern im Hintergrund. Was das bedeutet, zeigt sich an einer Plattform, die das Labor seit 2017 entwickelt hat. Mit Airline-Check-ins können sich Vielflieger für ihre Flüge einchecken lassen – nicht nur bei Lufthansa, sondern bei allen Fluglinien.

Vorteil für den Kunden: Er muss sich nicht selbst kümmern. Vorteil für Lufthansa: Daten und Vermittlungsprovisionen von Hotels oder Mietwagenanbietern. Laut den Betreibern gibt es inzwischen 25.000 aktive Nutzer – und Skepsis im Unternehmen. „Im Konzern gibt es eine Kannibalisierungsdebatte“, sagt Hub-Leiter Gleb Tritus. Es werde gefragt, „ob wir nicht unserem eigenen Check-in mit so einer Lösung Konkurrenz machen“. Das Team sammelt Argumente – und verweist darauf, dass die Nutzer oft Passagiere von Billigfliegern sind. Wenn die schon mit der Konkurrenz flögen, dann wolle man ihnen wenigstens Hotel oder Taxi am Zielort verkaufen.

Das sind die besten Digilabs

In über 100 Laboren tüfteln deutsche Unternehmen an der digitalen Zukunft. Das gilt als schick und modern – doch nun wollen die Zentralen Ergebnisse sehen. Welche Ideenschmieden am besten funktionieren, zeigt ein exklusives Capital-Ranking.

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