Ranking der teuersten Fußball-Weltmeisterschaften
Der Datendienst Statista hat eine Rangliste der teuersten Fußball-Weltmeisterschaften erstellt. Sie basiert auf Zahlen der Sportplattform „Front Office Sports“. Auf Platz acht kam die WM 1994 in den USA. Die Kosten beliefen sich den Angaben zufolge damals auf 500 Mio. US-Dollar. Die Beträge wurden für das Ranking nicht auf das heutige Inflationsniveau umgerechnet und sind daher nur eingeschränkt direkt vergleichbar. 500 Mio. Dollar entsprechen heute rund einer Milliarde Dollar.
Nicht jede Fußball-WM war automatisch teurer als die vorherige. Auf Platz sechs des Rankings kam das Turnier in Südafrika 2010. Hier veranschlagten die Experten 3,6 Mrd. Dollar (heute: 4,9 Mrd. Dollar). Südafrika blieb damit unter den Kosten der vorherigen WM in Deutschland.
Fußball-WMs sind in Autokratien ganz besonders eine Frage des Prestiges und damit häufig extra kostspielig. Die Spiele in Russland 2018 schlugen laut dem Ranking mit 11,6 Mrd. Dollar zu Buche (heute: 13,7 Mrd. Dollar). Das war allerdings weniger als bei der WM zuvor.
Zwölf Stadien mussten für die Fußball-WM 2014 in Brasilien gebaut oder grundlegend saniert werden. Auch das trieb die Kosten in die Höhe. Am Ende stand den Angaben zufolge die Summe von 15,0 Mrd. Dollar (heute: 18,8 Mrd. Dollar). Dieser Negativrekord wurde nun aber massiv in den Schatten gestellt.
„Die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist die mit Abstand teuerste“, berichtete Statista und wies Gesamtkosten von 220 Mrd. Dollar aus. Auf die neuen Stadien entfielen allerdings „nur“ 6,5 bis zehn Mrd. Dollar. „Der Großteil der Ausgaben sind Infrastrukturkosten, die Teil des umfassenderen Katar-2030-Plans sind. Hierzu zählen der Bau eines Innovationszentrums mit Hotels, ein ausgeklügeltes U-Bahn-Netz, Stadien und Flughäfen“, hieß es. Human Rights Watch hat dem Emirat beim Bau der WM-Infrastruktur schwere Menschenrechtsverletzungen gegenüber Arbeitsmigranten – einschließlich ungeklärter Todesfälle – vorgeworfen.